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Tödliche Infektion nach Mifepristongabe

Datum 17.01.2006  12:12 Uhr

<typohead type="3">Tödliche Infektion nach Mifepristongabe

von Conny Becker, Berlin

 

Nicht nur chirurgische Abtreibungsmethoden, auch ein medikamentöser Abort kann zu Infektionen mit Todesfolge führen. Dies berichten Wissenschaftler um Marc Fischer von den Centers of Disease Control and Prevention, nachdem vier Frauen in den USA nach einer Abtreibung mit Mifepriston gestorben sind.

 

Als Grund für den Tod identifizierten die Mediziner eine Infektion mit dem Bakterium Clostridium sordellii, das bei den Patientinnen eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut und ein toxisches Schocksyndrom auslöste (New England Journal of Medicine 353 (2005) 2352-2360).

 

Der gram-positive anaerobe Keim besiedelt normalerweise den Darm, auch die Vagina, aber nicht den Uterus. Selten kann er eine Pneumonie oder Endokarditis hervorrufen. In der Literatur waren bislang nur zehn Fälle einer genitalen Infektion mit Schocksyndrom zu finden: acht nach einer Entbindung, eine nach medikamentöser Abtreibung und eine ohne Zusammenhang mit einer Schwangerschaft. Die vier neusten Fälle ereigneten sich bei gesunden jungen Frauen, die etwa eine Woche zuvor 200 mg Mifepriston peroral sowie 800 µg Misoprostol vaginal zur medikamentösen Abtreibung erhalten hatten.

 

Auch wenn das Risiko für eine derartige Infektion sehr gering ist, sollten Mediziner auf Symptome einer Clostridium-Sepsis achten, riet Fischer. Abgesehen von Beschwerden, die auch als unerwünschte Wirkung von Misoprostol auftreten können (Erbrechen, Diarrhö, abdominelle Krämpfe) litten die Frauen unter Tachykardie, Hypotonie, Ödemen und einer starken Leukozytose, ohne allerdings Fieber zu haben.

 

Zwar ist der Zusammenhang zwischen der Arzneimitteleinnahme und dem Tod der Frauen nicht vollständig geklärt. Dennoch rät die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA Frauen, die 24 Stunden nach einer medikamentösen Abtreibung Bauchschmerzen, Schwäche, Übelkeit, Erbrechen oder Diarrhö mit oder ohne Fieber bemerken, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.

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