Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Oropouche-Virus

Ausbreitung in Europa unwahrscheinlich

In Brasilien grassiert das durch Gnitzen übertragene Oropouche-Virus, inzwischen gab es erste Todesopfer. In Deutschland wurden bislang zwei Fälle registriert. Kann der Erreger hierzulande durch einheimische Insekten weiter übertragen werden?
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 12.08.2024  12:00 Uhr

Privatdozent Dr. Helge Kampen hält das Risiko, dass sich das in Südamerika grassierende Oropouche-Fieber auch in Deutschland oder anderen europäischen Ländern ausbreiten könnte, für vernachlässigbar. »Es gibt keinen Hinweis darauf, dass einheimische Gnitzen oder Stechmücken das Oropouche-Virus übertragen könnten«, sagte der Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) in Greifswald der Deutschen Presse-Agentur. Kampen ist Laborleiter am FLI-Institut für Infektionsmedizin.

Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtete kürzlich über die ersten beiden registrierten Fälle von Oropouche-Fieber in Deutschland. Betroffen waren zwei Menschen aus Sachsen und Baden-Württemberg, die beide aus Kuba zurückgekehrt waren. Bei dem Oropouche-Virus (OROV) handelt es sich um ein behülltes Virus mit einzelsträngigem RNA-Genom aus der Familie Peribunyaviridae. Es ist mit den Hantaviren verwandt.

Auch das RKI hält eine Weiterverbreitung des Oropouche-Virus in Deutschland für sehr unwahrscheinlich. Der Erreger wird in Lateinamerika hauptsächlich von Culicoides paraensis übertragen, einer kleinen Mücke aus der Familie der Gnitzen, die es außerhalb von Südamerika nicht gibt. Das Virus ist nach Angaben des Biologen Kampen auf sogenannte Reservoirwirte angewiesen. Dies seien Tierarten, die in Europa nicht vorkommen, wie bestimmte Affenarten oder das Faultier.

Schwangere sollten eventuell auf Reisen verzichten

In Süd- und Mittelamerika gab es seit Ende 2022 laut RKI vermehrt Ausbrüche von Oropouche-Fieber. Brasilien verzeichnete im laufenden Jahr bereits mehr als 7000 laborbestätigte Fälle und mindestens zwei Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Schwangere sollten dem RKI zufolge unter Umständen auf Reisen in die aktuellen Ausbruchsgebiete verzichten.

Das betont auch die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC in einer Risikoanalyse vom 9. August: »Jüngste Daten deuten darauf hin, dass eine OROV-Infektion während der Schwangerschaft zu schwerwiegenden Folgen führen kann, darunter Fehlgeburten, Schwangerschaftsabbrüche, Entwicklungsstörungen und Missbildungen beim Fetus.« Obwohl dies noch nicht zweifelsfrei belegt ist, rät die Behörde Schwangeren, »angesichts der großen potenziellen Auswirkungen einer kongenitalen OROV-Infektion und der Tatsache, dass die von OROV betroffenen Gebiete auch als Regionen mit aktueller oder früherer Übertragung des Zikavirus eingestuft werden«, die Reisehinweise in Bezug auf OROV und Zikavirus zu beachten.

Das Infektionsrisiko sei für Reisende in Endemiegebiete in  Südamerika, Mittelamerika und der Karibik mäßig hoch, steige aber in besonders betroffenen Gebieten wie den nördlichen Bundesstaaten Brasiliens oder im Amazonasgebiet an. Dem ECDC-Bericht zufolge wurden im Juni und Juli 2024 erstmals 19 importierte Fälle von Oropouche-Fieber in Ländern der Europäischen Union gemeldet, die alle mit Reisen nach Kuba oder Brasilien in Verbindung stehen.

Die Infektion kann sich als akute fieberhafte Erkrankung mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen und gelegentlich auch schwereren Symptomen äußern. Die Prognose für eine Genesung ist gut und tödliche Folgen sind äußerst selten. Es gebe keine Impfstoffe zur Vorbeugung oder spezifische Medikamente zur Behandlung der Krankheit, informiert das ECDC.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa