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Krankenhausapotheker

Aus Fehlern lernen

Alle Menschen machen Fehler, auch Ärzte und Apotheker. Wichtig im Sinne der Patientensicherheit ist, dass Heilberufler in einem Umfeld arbeiten, das einen Schaden für die Patienten möglichst verhindert.
Annette Mende
14.05.2019  17:00 Uhr

Elektronische Verordnungssysteme, Medikationsmanagement und Fehlerberichtssysteme: All dies sind etablierte Methoden, mit denen die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) im Krankenhaus und auch ambulant verbessert werden kann. Dass sie mittlerweile vielfach eingesetzt werden und die Nutzung weiter zunimmt, ist ein großer Fortschritt im Sinne der Patienten. Das betonte Professor Dr. Frank Dörje, Chefapotheker der Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen und Präsident des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker ADKA, vergangene Woche beim Wissenschaftlichen Kongress der ADKA in Berlin.

Dörje schlug einen Bogen von den Anfängen der AMTS in den 1990er-Jahren bis heute. Ein Weckruf war aus seiner Sicht der Bericht »To err is human« des American Institute of Medicine aus dem Jahr 1999, dem zufolge Behandlungsfehler, die zum Tod führten, damals an achter Stelle der Todesursachenstatistik standen. »Heute ist die Situation zumindest in den USA vermutlich noch schlechter geworden«, sagte Dörje. Viele Fehler seien jedoch vermeidbar. Das gelte besonders für Medikationsfehler, die Domäne der Klinikapotheker.

Für Deutschland wegweisend sei 2003 die Publikation »Zur Häufigkeit und Vermeidbarkeit von tödlichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen« gewesen (»Der Internist«, DOI: 10.1007/s00108-003-0988-3). Die darin gemachten Aussagen, wonach es hierzulande allein auf internistischen Stationen jährlich zu 58.000 Todesfällen aufgrund von UAW kommt, von denen 28.000 potenziell vermeidbar sind, »lassen uns nicht ruhig schlafen«, so Dörje. Doch sei man seitdem nicht untätig gewesen: In mittlerweile vier Aktionsplänen AMTS habe man an die 190 Maßnahmen adressiert.

»Eine der ganz großen Errungenschaften der AMTS-Pläne ist der bundeseinheitliche Medikationsplan«, sagte Dörje. Zwar sei es bedauerlich, dass dieser zunächst nur in Papierform eingeführt worden sei, doch sei das ein erster Schritt und der nächste, die elektronische Form, werde hoffentlich bald folgen. Der einheitliche Medikationsplan sei ein wichtiges Hilfsmittel, um die aus AMTS-Sicht nach wie vor kritische Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sicherer zu machen.

In der Klinik selbst könnten sogenannte Closed-Loop-Systeme, also eine durchgängige Digitalisierung des Verordnungsprozesses in Verbindung mit Stationsapothekern, einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der AMTS leisten. Für ihren großen Einsatz für die Verankerung von Stationsapothekern im niedersächsischen Krankenhausgesetz zeichnete Dörje Magdalene Linz, die Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, mit der ADKA-Ehrennadel aus.

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