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Gifttier in Deutschland
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Aufregung um den Ölkäfer

Derzeit gehen Warnungen zum heimischen Schwarzblauen Ölkäfer durch die Presse. Wie häufig ist das Tier in Deutschland und wie giftig ist es wirklich?
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 11.05.2023  07:00 Uhr

Verschiedenen Medienberichten zufolge breite sich ein »tödlicher Käfer« in Deutschland aus. Gemeint ist der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus), der in Deutschland heimisch ist. Wie alle Vertreter aus der Familie der Ölkäfer (Meloidae) ist er giftig. Kontakt mit den Tieren sei daher zu meiden, empfiehlt der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Man könne sie beobachten, aber nicht anfassen.

Vor allem in den Monaten April und Mai ist er noch recht häufig zu sehen, laut NABU gilt er aber als gefährdet. Er sei weder neu noch breite er sich stark aus, heißt es von der Organisation. Auch Professor Dr. Thomas Schmitt, Direktor des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts, erklärt im Gespräch mit Tagesschau.de, er sehe keine Hinweise auf eine vermehrte Ausbreitung. Das Tier sei zwar in ganz Deutschland verbreitet, vor allem im Nordosten, komme aber insgesamt nur selten vor.

Gefährdet ist der Käfer, weil er einen komplizierten Lebenszyklus hat und von speziellen Wirtstieren abhängig ist. In April und Mai krabbeln die schweren flugunfähigen blauschwarzen Tiere, die etwa 1 bis 3 cm lang werden, durch Wiesen, lichte Wälder oder Gärten. Dies hat dem Tier auch den Namen Maiwurm eingebracht. Der Hinterleib der Weibchen ist dabei gefüllt mit Tausenden Eiern, die im Boden abgelegt werden. Geschlüpfte Larven klettern in Blüten, wo sie auf Transportinsekten warten. Der Ölkäfer ist spezialisiert auf bestimmte Wildbienen, von denen er sich in ihr Nest tragen lässt, wo er als Parasit lebt. Dabei schafft es nur etwa eine von 1000 Käferlarven, in das richtige Nest zu gelangen. Erschwert wird der Lebenszyklus durch die sinkende Zahl an Wildbienen.

Ölkäfergift als Aphrodisiakum genutzt

Ölkäfer haben in ihrer Hämolymphe Toxine. Bei Gefahr können sie an ihren Beingelenken kleine Tröpfchen absondern, die wie Öltröpfchen aussehen und der Abwehr von Fressfeinden dienen. Diese enthalten vor allem das Gift Cantharidin. Laut NABU ist das Gift bei Warmblütern hochgradig wirksam. Der Bund betont allerdings: »Bislang sind keine gefährlichen Vergiftungen von Menschen oder Haustieren bekannt.« Nach einem unbeabsichtigten Kontakt sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Schmitt ergänzt, um sich als erwachsener Mensch zu vergiften, müsse man sich »sehr anstrengen« und mehrere Käfer essen. 

Das Toxin Cantharidin wurde im Altertum für Hinrichtungen verwendet, aber auch medizinisch eingesetzt etwa bei Darmerkrankungen und als Aphrodisiakum. Es soll zu lang anhaltenden Erektionen beim Mann führen, ist aber schwierig zu dosieren. Als Potenzmittel verwendet wurde in der Vergangenheit vor allem das Gift der Spanischen Fliege (Lytta vesicatoria), bei der es sich um einen geflügelten Käfer aus der Familie der Ölkäfer handelt. Aktuell befindet sich Cantharidin in später Phase der klinischen Entwicklung zur Behandlung von Dellwarzen.

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