Auf die Apotheken warten anstrengende Notdienste |
Auch die Ärzte reagieren auf die angespannte Lage. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat beispielsweise bekanntgegeben, vorübergehend die Kapazitäten im kinderärztlichen Notfalldienst auszuweiten. Bis zum 11. Januar 2023 werden an einzelnen Tagen kinder- und jugendmedizinische sowie hausärztliche Praxen außerplanmäßige Sprechzeiten anbieten. Die KV Nordrhein weitet während der Feiertage ihr Angebot von Videosprechstunden aus: Zu bestimmten Zeiten können Eltern telemedizinisch einen Kinderarzt konsultieren.
Auch in Bayern ist wegen der Notdienstversorgung einiges in Bewegung. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ist am heutigen Donnerstag zu Besuch bei der Sanacorp, um sich über die aktuelle Lage zu informieren. »Dabei erläuterte der Minister die Maßnahmen, die Bayern kurzfristig ergriffen hat, um die Lage rund um die Feiertage zu stabilisieren«, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.
Um die Versorgung während der Feiertage zu gewährleisten, sei der pharmazeutische Großhandel gebeten worden, die Notdienstapotheken über Weihnachten vorrangig zu beliefern. Außerdem werde in Bayern die Überprüfung und Beprobung der Herstellung von Medikamenten in den Apotheken vorübergehend ausgesetzt. Auch bei der Umsetzung der Apothekenbetriebsordnung solle »Augenmaß« angewendet werden: Krankenhausapotheken könnten so zum Beispiel Arzneimittel unbürokratisch an öffentliche Apotheken abgeben, heißt es weiter. Die Apotheken können über die Feiertage zudem die Bereitschaftspraxen für Fragen über eine spezielle Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung erreichen.