Auch im zweiten Quartal gaben viele Apotheken auf |
Lukas Brockfeld |
04.07.2025 14:10 Uhr |
Auch diese Apotheke in Oberhausen musste schließen. / © Imago/Funke Foto Services
Die Bundesregierung arbeitet laut dem Parlamentarischen Staatssekretär Georg Kippels (CDU) zurzeit mit »hoher Intensität« an einer neuen Apothekenreform. Eine Abfrage der PZ bei den Apothekerkammern der Bundesländer zeigt einmal mehr, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken bleibt äußerst schwierig. Im zweiten Quartal 2025 mussten wieder zahlreiche Apotheken aufgeben.
Auch wenn im Augenblick noch nicht zu allen Bundesländern Zahlen vorliegen, wird erkennbar, dass auch im im zweiten Quartal des Jahres 2025 keine Trendwende sichtbar ist. Die Zahl der Apotheken ist seit Jahren im ganzen Bundesgebiet stark rückläufig. Allein im Jahr 2024 verlor Deutschland rund 530 Offizinen. Zum Jahreswechsel gab es nur noch 17.041 Apotheken in der Bundesrepublik – der niedrigste Wert seit 1978.
»Diese Entwicklung ist weiterhin alarmierend. Wenn nicht rasch gegengesteuert wird, droht in den nächsten Jahren ein flächendeckender Verlust der wohnortnahen Arzneimittelversorgung«, warnt auch Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein und Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK).
Mit Blick auf den Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) allerdings auch Anlass zur Hoffnung. »Viele der dort formulierten Vorgaben gehen in die richtige Richtung« erklärt Hoffmann. Insbesondere die geplante Anhebung des Apothekenfixums, die Abschaffung von Nullretaxationen aus formalen Gründen und die Rücknahme des Skonti-Verbots seien zentrale Schritte, um Apotheken wieder handlungsfähig zu machen.
Die AKNR appelliert an die Bundesregierung, die angekündigten Maßnahmen zügig in Gesetzgebung und Praxis zu überführen. »Der Koalitionsvertrag liefert das richtige Fundament – jetzt braucht es Tempo, damit nicht weitere Apotheken schließen müssen, bevor die Hilfen wirken«, so Hoffmann.