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Gefährdete Arten

Auch Heilpflanzen und -pilze werden geplündert

Produkte von wildlebenden Arten überall: Kräuter im Teebeutel, Fischfilet auf dem Teller, Holzmöbel in der Wohnung. Die Nachfrage ist groß, aber die Ressourcen begrenzt. Und sie werden immer knapper. Auch Arzneipflanzen und Heilpilze sind betroffen.
dpa
08.07.2022  15:00 Uhr
Pflanzen- und Pilzhandel eine Milliarden-Dollar-Industrie

Pflanzen- und Pilzhandel eine Milliarden-Dollar-Industrie

Die Nutzung wildlebender Arten sei auch eine wichtige Einkommensquelle für Millionen Menschen. Wilde Baumarten machten zwei Drittel der globalen Industrie mit Rundholz aus. Der Handel mit wilden Pflanzen, Algen und Pilzen sei eine Milliarden-Dollar-Industrie.

Der Bericht führt fünf Nutzungsformen an: Fischen, Sammeln, Holzfällen, die Jagd und das Beobachten. In den meisten Fällen habe das Nutzen wildlebender Arten zugenommen, aber der Grad an Nachhaltigkeit sei dabei unterschiedlich.

Zum Beispiel die Fischerei: Nach Schätzungen seien etwa 34 Prozent der wilden Meeresfischbestände überfischt, 66 Prozent würden in biologisch nachhaltigem Ausmaß gefangen. Aber es gebe signifikante Unterschiede. Länder mit einem stabilen Fischereimanagement hätten inzwischen üppigere Bestände. Der Bestand des atlantischen Blauflossen-Thunfischs sei wieder aufgebaut worden, er werde nun auf nachhaltigem Niveau gefischt.

Nur Bestandsaufnahme, verbindliche Taten fehlen

Matthias Glaubrecht vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Hamburg fasst den Bericht so zusammen: »Eine weiterwachsende Menschheit plündert nach wie vor den Planeten Erde, als ob wir noch einen zweiten hätten.«

Rainer Froese vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung (Geomar) in Kiel bemängelt an dem Bericht, dass er keinen »Aufruf zu dringend benötigten Aktionen, wie die Beendigung von Übernutzung mit verbindlichem Zeitplan« enthalte, nur allgemeine »Gutfühl-Weisheiten«, denen jeder zustimmen könne. Dabei gebe es einen Grund, warum über Jahrzehnte die Lage fast überall schlechter geworden sei: »Es wurde nicht gehandelt.«

Sichere Patentrechte und gerechter Zugang

Die Autoren des Nachhaltigkeitsberichts meinen, dass unter anderem sichere Pachtrechte und gerechter Zugang zu Land, Fischerei und Wäldern sowie weniger Armut eine nachhaltige Nutzung wildlebender Arten begünstigen. Für viele indigene Menschen sei dies zentral. Wissenschaftler und Einheimische könnten voneinander lernen und die Bedingungen für Nachhaltigkeit verbessern.

Für die Zukunft sehen die Autoren einige Herausforderungen: Der Klimawandel, die zunehmende Nachfrage sowie effizientere Entnahme durch technologischen Fortschritt. Mit Blick auf den Fischfang plädieren sie unter anderen für eine Verringerung des illegalen und nicht regulierten Fischens und das Abschaffen schädlicher Subventionen. Bei der Holzernte schlagen sie eine Zertifizierung und Bewirtschaftung der Wälder für verschiedene Zwecke vor sowie technische Neuerungen und dadurch weniger Abfall bei der Herstellung von Holzprodukten.

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