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»Therapiehoheit nur für Ärzte«
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Auch Hausärzte sehen Austauschfreiheiten als Risiko

Die Stimmen aus dem Ärztelager, die sich gegen die Verstetigung der erleichterten Arzneimittel-Abgaberegeln in Apotheken aussprechen, mehren sich. Kurz nachdem die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) dieser eine Absage erteilte, betonte nun auch der Hausärzteverband, dass der Austausch Risiken für die Patienten berge.
AutorKontaktPZ
Datum 16.03.2023  15:30 Uhr

Zwar könnten kurzfristige Anpassungen durch die Apotheker »in Ausnahmefällen, unter anderem bei akuten Lieferengpässen, sinnvoll sein«, sagte der Verbandsvorsitzende Markus Beier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Aber es sei grundsätzlich nicht zielführend, dass Patienten beispielsweise unterschiedlich hohe Dosierungen von Medikamenten erhielten, welche sie dann eigenständig anpassen müssten. Dies sei mit einem großen Risiko verbunden. Die Therapiehoheit müsse auch in Zukunft bei den Ärzten liegen.

Bei der Bekämpfung der Arzneimittelieferengpässe sieht Beier die Bundesregierung in der Pflicht. »Lieferengpässe sind nach wie vor ein ernstes Problem in der Versorgung«, so der Hausärztechef. Die Politik müsse die Versäumnisse der vergangenen Jahre »wirksam bekämpfen«.

Erst vor zwei Tagen hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in einem Schreiben ähnlich argumentiert. »Wenn Patienten ein anderes Arzneimittel bekommen, als der Arzt oder die Ärztin verordnet hat, kann es schnell zu Fehlern beispielsweise bei der Einnahme kommen, und es birgt ein hohes Risiko einer Verschlechterung der Compliance«, warnte der stellvertretende KBV- Vorstandsvorsitzende Stephan Hofmeister. Um die Arzneimitteltherapiesicherheit nicht zu gefährden, müsse die Apotheke die Arztpraxis in jedem Fall auch über den Austausch informieren. »Die Ausnahme muss eine Ausnahme bleiben und darf nicht zum Regelfall werden.«

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