Arzneimittel-Export hat sich fast verdoppelt |
Jennifer Evans |
12.03.2021 14:05 Uhr |
Arzneimittel aus Deutschland sind weltweit gefragt. Vor allem für die Wertschöpfung im Inland seien die Pharma-Exporte ein Vorteil, meint der vfa. / Foto: Adobe Stock/anoli
Zwischen 2008 und 2019 sind die deutschen Medikamenten-Exporte auf mehr als 80 Milliarden Euro angestiegen und haben sich in diesem Zeitraum damit fast verdoppelt. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Prognos-Instituts im Auftrag des vfa, deren Bezugspunkt die gesamte pharmazeutische Industrie ist. Mit diesem Exportvolumen lasse die deutsche Pharmaindustrie die Konkurrenz in anderen Ländern wie Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien weit hinter sich, betont der vfa.
Und selbst das Corona-Jahr hat der Entwicklung des Pharmaexports offenbar kaum geschadet. »Im zweiten Quartal 2020, als die deutschen Exporte durch Corona um 24 Prozent einbrachen, entwickelten sich die Arzneimittelausfuhren mit einem Plus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum äußerst stabil«, heißt es seitens des Verbands. Für vfa-Präsident Han Steutel ist das ein Beweis dafür, dass Pharma auch in Krisen nicht einknickt und zur Stabilisierung der heimischen Wirtschaft beiträgt. Auch profitiere der Standort von Forschungs- und Produktionsstärken in Deutschland. »Immerhin 15 Prozent aller weltweit exportierten Arzneimittel kommen von hier, und das hat natürlich immense ökonomische Auswirkungen und zwar positive«, hebt der vfa hervor.
Ein weiterer Pluspunkt ist demnach, dass Pharmazeutika aus Deutschland weltweit als Exportschlager gelten. Mit einem Anteil von 6 Prozent gehörten sie zu den wichtigsten Exportgütern und bescherten so ein positives Handelsbilanzsaldo, heißt es. »Steigt die Nachfrage nach Produkten deutscher Pharmaunternehmen, wirkt sich dies über diese Branche hinaus positiv auf die Wertschöpfung in Deutschland aus – ein sehr wichtiger Aspekt angesichts der Tatsache, dass die milliardenschweren Hilfen für die deutsche Wirtschaft die schwerwiegenden Folgen der Corona-Krise nur bedingt auffangen können«, so der Verband.
Zum Vergleich: Im Jahr 2019 belief sich der Gesamtwert der deutschen Ausfuhren nach vfa-Angaben auf rund 1,3 Billionen Euro, von denen 6 Prozent auf pharmazeutische Produkte entfielen. Arzneimittel seien nach Automobilen, Maschinen und Elektrogütern die mit am stärksten nachgefragten Exportgüter Deutschlands.