Apothekerversorgung verliert Millionen |
Lukas Brockfeld |
28.10.2024 16:20 Uhr |
Die Apothekerversorgung Schleswig-Holstein betont, dass sich niemand um seine Rente sorgen müsse. / © Adobe Stock/InsideCreativeHouse
Wie die »Kieler Nachrichten« berichten, schreibt die Apothekerversorgung Schleswig-Holstein aktuell rote Zahlen. Demnach musste das Versorgungswerk außerplanmäßig 54,9 Millionen Euro abschreiben, die durch riskante Immobilieninvestments verloren gingen. In dem Artikel kommt der Apotheker Yannick Detampel zu Wort, der wie alle selbstständigen Apotheker in dem Bundesland in die Apothekerversorgung einzahlt und jetzt fürchtet, dass das Geld »verzockt« wurde.
Auf Nachfrage der »Kieler Nachrichten« räumte der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Kai Christiansen, ein, dass man beim Investieren auf »das falsche Pferd gesetzt« habe, aber »nicht mit dem Rücken an der Wand« stehe. Man habe jahrelang mit negativen Zinsen arbeiten müssen. Daher hätte das Versorgungswerk das Geld, das aus fest verzinsten Wertpapieren frei wurde, nicht wieder in solche anlegen können, da man mit jedem Investment Geld verloren hätte.
Aus Mangel an Alternativen habe man sich also für risikoreichere Immobilieninvestments entschieden. Dabei habe man sich mit Experten abgestimmt und auch die Versorgungswerke anderer Berufsgruppen hätten ähnlich gehandelt. Außerdem betonte Christiansen, dass man zur Absicherung Rücklagen gebildet habe.
Christiansen macht die Immobilienkrise für den Millionenverlust verantwortlich. Durch die gestiegenen Zinsen und Baukosten sei die Nachfrage nach Immobilien eingebrochen. Zurzeit sei nicht klar, ob sich der Markt erholen werde oder ob sich die Verluste durch eine Wertaufholung kompensieren ließen.
Der Kammerpräsident betonte, dass sich kein Apotheker um seine Rente sorgen müsse. Allerdings werde es in nächster Zeit keine Rentenerhöhungen geben. Kürzlich habe man die Apothekerschaft auf einer Veranstaltung über die Situation informiert und stehe auch weiterhin für Nachfragen zur Verfügung.