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Kanadische Studie

Apotheker optimieren Medikamente bei hohem Schlaganfall-Risiko

Im Rahmen einer kanadischen Studie identifizierten 27 Apotheken Patienten mit Vorhofflimmern und hohem Schlaganfall-Risiko. Entweder informierten sie nur den Arzt oder sie optimierten eigenständig die Medikation und setzten gegebenenfalls ein orales Antikoagulans an. Eine leitliniengerechte Therapie erhielten mehr Patienten, wenn der Apotheker selbst verordnete.
Daniela Hüttemann
15.08.2024  12:00 Uhr

Apothekern mehr Verantwortung übertragen

Das Team um Erstautor Dr. Roopinder K. Sandhu sieht seine Studie als Proof of Concept an und spricht sich für größere Studien aus, in denen Apotheker mehr Verantwortung für eine leitliniengerechte Therapie chronisch kranker Patienten übernehmen, gerade angesichts überlasteter Hausarztpraxen.

»Apotheken bieten ein ideales Umfeld, um Versorgungslücken bei der OAK-Versorgung zu schließen, und können besonders in unterversorgten Gemeinden von Nutzen sein«, schließen die Autoren. »Während die meisten Patienten ihren Hausarzt vielleicht nur einmal im Jahr aufsuchen, besuchen sie die Apotheke mindestens zweimal und bis zu achtmal so häufig wie ihren Arzt. Diese beständige Interaktion ermöglicht es den Apothekern, vertrauensvolle und langfristige Beziehungen aufzubauen.«

Datenbasis muss stimmen

»Das Versenden von Empfehlungen an vielbeschäftigte Hausärzte ist möglicherweise weniger wirksam als ein direkterer Ansatz wie die Verschreibung durch den Apotheker, wie der der statistisch signifikante Unterschied von 34 Prozent Unterschied in der Wahrscheinlichkeit zeigt, dass Patienten am Ende eine leitlinienkonforme OAK-Behandlung erhalten«, heißt es in einem unabhängigen Kommentar des klinischen Pharmazeuten Dr. Arthur L. Allen, Salt Lake City, und des Mediziners und Associate Professors Dr. Geoffrey D. Barnes, University of Michigan, beide Experten für Antikoagulation.

Sie schränken jedoch ein, dass die Datenbasis in der Patientenakte, auf die sich der Apotheker bezieht, vollständig sein muss, inklusive beispielsweise möglicher Kontraindikationen für eine OAK-Verordnung. Zudem müssten Vorhofflimmern-Diagnosen und Einstufung des Schweregrads korrekt erfolgen, um abschätzen zu können, ob wirklich Therapiebedarf besteht. Vorhofflimmern kann beispielsweise auch nur vorübergehend auftreten.

Die Kommentatoren sprechen sich für eine gemeinsame Entscheidungsfindung aus. Einig sind sie sich mit den Studioautoren, dass mehr getan werden muss, damit möglichst viele Patienten mit Vorhofflimmern eine leitliniengerechte Therapie erhalten, um Schlaganfälle zu vermeiden.

In Deutschland ist derzeit erstmals eine S3-Leitlinie Vorhofflimmern in Arbeit. Sie soll im Herbst fertiggestellt werden. Aktuell gilt die ESC Pocket Guideline Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern (Version 2020).

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