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Sächsischer Apothekertag

Apotheker als Säule der flächendeckenden Versorgung

Chemnitz / Welche Rolle hat die Apotheke vor Ort in Zukunft vor dem Hintergrund von Digitalisierung und zunehmender Ökonomisierung des Markts? Diese Frage stand im Zentrum des 17. Sächsischen Apothekertags, der am 13. und 14. April in Chemnitz stattfand.
Ev Tebroke
15.04.2019  12:56 Uhr

Flächendeckende Gesundheitsversorgung 2030 – Fiktion oder Realität? so lautete das Thema des diesjährigen Sächsischen Apothekertags. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung warnte Friedemann Schmidt, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer (SLAK) vor einer drohenden Entbündelung von Geschäftsmodellen, wenn der Kunde sich vor Ort informiert und im Netz einkauft. »Da geht die Mischkalkulation kaputt.« Giovanni Maio, Professor für Medizinethik am Freiburger Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, mahnte mit Blick auf die aktuelle Vergütungsdebatte, die Leistung der Apotheker sei nicht in Teilaspekte trennbar: »Sie können Pharmazie und Sie kennen den Patienten.« Dies sei unteilbar miteinander verwoben. Maio appellierte an die Apothekerschaft: »Apotheker müssen mit Rückgrat den heilberuflichen Charakter hochhalten.«

Auch Oliver Schenk (CDU), Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und zugleich Chef der sächsischen Staatskanzlei, unterstrich, digitale Dienste und persönliche Beratungspräsenz seien als kombiniertes Angebot zu sehen. Das gelte es gut herauszuarbeiten und entsprechend zu vergüten. Er bezeichnete die Apotheker als »Haltepunkt für eine gute flächendeckende Versorgung.« Gleichzeitig forderte er die Apothekerschaft – und hier vor allem auch die jungen Pharmazeuten – auf, Ideen zu entwickeln. Mit Blick auf das politische Berlin sagte er: »Wir dürfen nicht auf die Berliner warten. Die Ideen müssen von uns kommen.« Das Modellprojekt ARMIN sei ein gutes Beispiel für solch eine erfolgreiche Idee.

André Jacob, Geschäftsführer des Sächsischen Landkreistags, mahnte, junge Pharmazeuten müssen in die Fläche gehen wollen. Dafür gelte es schnellstmöglich die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, wie etwa Breitband- und 5G-Ausbau. Hierzu liefen in Sachsen bereits flächendeckende Kreisprojekte. Daseinsvorsorge müsse regional erfolgen, betonte er.

Alexander Krauß (CDU), Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag, sieht keinen Widerspruch in fortschreitender Digitalisierung und den Erhalt der Apotheke vor Ort. Mit Blick auf den Versandhandel gelte es, die Beratungsleistung der Apotheker besser abzubilden und Bereiche zu finden, wo sie den Arzt entlasten könnten, wie etwa das Impfen oder die Diabetiker-Versorgung. Vor dem Hintergrund des geplanten Apotheken-Stärkungsgesetzes sieht Krauß den nun gewählten Schritt, das Rabattverbot für Rx-Medikamente im GKV-Markt über das Fünfte Sozialgesetzbuch (SGB V) zu regeln, als guten Weg. »Die SGB-V-Lösung halte ich von EU-Seite für relativ unangreifbar.«

Friedemann Schmidt betonte in seiner Funktion als ABDA-Präsident, er stehe dem geplanten Gesetz positiv gegenüber. Aber viele Dinge seien in der Ausformung noch offen, insbesondere auch, wie die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen vergütet werden können. Ärzte hätten solche Vergütungspunkte schon, mit denen medizinisch nicht fassbare, aber für Patienten wichtige Leistungen honoriert würden. Dies gelte es auch, für die Apotheker auszuarbeiten.

Was die Höhe des Vergütungsvolumens in diesem Bereich betrifft , so sagte Krauß, das im Entwurf vorgesehene Honorarvolumen in Höhe von 150 Millionen Euro sei nicht in Stein gemeißelt. »Ich kann mir auch 5 Euro mehr pro Leistung vorstellen.« Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sei nach eigenen Angaben offen für Verhandlungen.

 

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