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Gesetzentwurf erwartet

Apothekenreform – Rettung oder Mogelpackung?

Mit Spannung wird der Gesetzentwurf der Apothekenreform erwartet, die am 24. April im Bundeskabinett beschlossen werden soll. Bei der politischen Diskussionsrunde beim PZ-Managementkongress ging es um die Risiken und Chancen der Reform.
Jennifer Evans
Melanie Höhn
26.03.2024  16:45 Uhr

Die dringende wirtschaftliche Hilfe sei in den Eckpunkten zur Apothekenreform nicht enthalten, kritisierte Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Hans-Peter Hubmann. Der Entwurf sei nur »eine Zementierung des schlechten Status quo des Apothekers«, der nur umstrukturiere und nichts verbessere. Es gebe gewisse rote Linien, es gehe aber nicht um ein generelles »Nein« gegenüber einem Minister.

Der Präsident des Bundesapothekerkammer (BAK) Thomas Benkert stellte heraus, dass die Reform ein »Downgrading der Beratung« sei: »Apotheke ohne Apotheker geht gar nicht. Wenn das kommen sollte, lässt sich ein Fremdbesitz nicht mehr vermeiden. Das ist keine Apotheke mehr und kann nicht funktionieren«.

Noventi-Vorstand Mark Böhm betonte, dass den Apotheken durch die Reform im ersten Jahr ein hoher zweistelliger Millionenbetrag entzogen würde, im zweiten Jahr wäre es etwas weniger und im dritten Jahr noch immer nicht positiv. Die Frage sei, ob das Ungleichgewicht aufgehoben werde von einer großen zu einer kleinen Apotheke. Derzeit gebe es die Tendenz, dass sich die Apotheken untereinander nicht einig seien und man nicht gemeinsam entschlossen agiere – es sei jedoch wichtig, zusammenzustehen, forderte er. Der Gesundheitsökonom David Matusiewicz machte deutlich, dass das Risiko eines »Mini-Reförmchens, das keinem etwas bringe« durchaus vorhanden sei. Das Problem dabei sei aber, dass es danach keine Argumente mehr gebe, egal was kommt. 

Chancen der Reform

Als Chancen für den Berufsstand sieht Hubmann, dass generell mehr Geld ins System kommen könnte. Künftig vielleicht auch durch Botendienste oder Rezepturen. Vorstellen kann sich der DAV-Chef auch, perspektiv weitere Leistungen aus den Arztpraxen in die Apotheken zu verlagern. Neuen Tätigkeitsfeldern gegenüber, wie etwa Screening-Tests anzubieten oder Erklärer für diverse Apps zu sein, ist auch BAK-Präsident Thomas Benkert nicht abgeneigt, allerdings mit entsprechender Vergütung. Ihm ist außerdem wichtig, die Apotheken in Zukunft von immer mehr Bürokratie zu befreien. Seiner Ansicht nach sollte die Dokumentation viel digitaler ablaufen. Darüber hinaus wünscht sich Benkert für ausländische Approbierte einen schnelleren Zugang in den Beruf – auch um dem Problem des Personalmangels besser zu begegnen.

Aus Sicht der Industrie muss der gesamte Apothekenmarkt mehr Einigkeit zeigen und den Innovationsdruck erhöhen. Das hob Böhm hervor. Matusiewicz hält die Apothekenbranche ebenfalls für einen guten Treiber von Innovationen. Das Gestalten der Zukunft ist in seinen Augen »besser als Streik«. Der Gesundheitsökonom rät den Vor-Ort-Apotheken sogar, immer nur positiv zu kommunizieren, ganz nach dem Motto: »Wir retten das Gesundheitssystem.«

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