Apothekenanzahl im Freistaat sinkt weiter |
Nicht nur in Bayern kämpfen Offizinen damit, qualifiziertes Personal zu finden. Auch dieser Punkt trägt zum Apothekensterben bei. / Foto: Adobe Stock/VRD
Nach Ablauf des dritten Quartals gibt es in Bayern nur noch 2984 gesunken, der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Wie der Bayerische Apothekerverband (BAV) mitteilte, liegt die Versorgungdichte im Freistaat damit nun bei rund 23 Apotheken pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt liegt bei 32 Apotheken pro 100.000 Menschen.
»Diese Entwicklung muss gestoppt werden«, fordert der BAV-Vorsitzende Hans-Peter Hubmann und sieht dabei die nächste Bundesregierung in der Pflicht, unabhängig davon, wie die zukünftige Koalition aussehen wird.
Grund für diese rückläufigen Zahlen sind laut Hubmann zunehmend schwierige Rahmenbedingungen für junge Apothekerinnen und Apotheker, die deshalb immer seltener den Weg in die Selbstständigkeit einschlagen. Selbst für gutgehende, wirtschaftlich gesunde Apotheken sei es schwierig, einen Nachfolger zu finden, wenn der Inhaber in Ruhestand gehe. Auch der zunehmende Fachkräftemangel führe zu den sinkenden Apothekenzahlen.
Eine bessere Vergütung, weniger Bürokratie bei der Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln sollen dem BAV zufolge dazu beitragen, Apothekerinnen und Apothekern auch zukünftig Perspektiven zu bieten. Außerdem könnte die Einführung bezahlter pharmazeutischer Dienstleistungen wie die intensive Beratung zu bestimmten medizinischen Hilfsmitteln, Präventionsleistungen oder auch ein anspruchsvolles Arzneimittelmanagement für Patienten, die mehrere Medikamente gleichzeitig benötigen, dazu beitragen, den Apothekerberuf wieder attraktiver zu machen, so Hubmann.
»In Bayern wächst die Bevölkerung, wie die jüngst veröffentlichten Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik zeigen. Deren Arzneimittelversorgung muss gesichert bleiben. Wir brauchen also mehr Apotheken, nicht weniger«, so das Fazit des BAV-Vorsitzenden.