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Sprachspielplatz Köln

Apotheken werden umbenannt

In Köln soll der Spielplatz sprachlich abgeschafft werden – und die Apotheke könnte bald folgen. Diese Glosse zeigt, wie sprachlicher Überregulierungswahn aus einer Beratung eine »pharmazeutisch betreute Selbstoptimierungseinheit«  machen könnte.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 04.07.2025  16:20 Uhr

Die Stadt Köln hat vorgeschlagen, dass auf Hinweisschildern für Spielplätze künftig »Spiel- und Aktionsfläche« zu lesen sein soll. Insider munkeln, dass im zweiten Schritt der Begriff »Apotheke« fallen soll. Wie die Apotheken dann heißen werden, soll schon am 11.11. um 11:11 Uhr bekannt gegeben werden. Hoch im Kurs stehen die »Verordnungseinlösungs- und Beratungseinheit mit Patientenkontakt«, die »nicht ärztliche Wirkstoffausgabestelle mit psychosozialer Komponente« und der »multifunktionale Gesundheitswaren-Stützpunkt mit Rezeptannahme«.

Dass nach den Spielplätzen die Apotheken an die Reihe kommen sollen, leuchtet ein. Denn wenn irgendwo der sprachliche Präzisionswahn Einzug gehalten hat, dann doch wohl zwischen Sichtwahl und Rezeptur. Wir geben längst keine Medikamente mehr ab, sondern ermöglichen »patientenzentrierte Arzneimittelinterventionen«. Und wer redet noch von Patientinnen und Patienten statt von »individuellen Gesundheitsmodulen auf Selbstoptimierungsreise« oder »gesundheitsinteressierten Besuchspersonen«? Also weg mit den Begriffen »Patientin oder Patient« – sie klingen auch viel zu dominant.

Wenn wir schon dabei sind, würden wir gerne noch ein paar Vorschläge für neue Begrifflichkeiten rund um die Apotheke machen. Wie wäre es mit »zeitlich verschobene Kernkompetenzbetreuung« für »Notdienst«? Und statt »Rezept« vielleicht besser »ärztlich verordnete Wirkstoffempfehlung«: Das lässt dann auch deutlich mehr Spielräume, äh, Spiel- und Aktionsräume.

Auch die Hinweisschilder für Apotheken müssen dann einen neuen Look bekommen. Demnächst steht draußen: »Institution für niedrigschwelligen Arzneimittelerwerb mit hohem Gesundheitswert und noch höherem Erklärungsbedarf«. Drinnen erklären wir nicht mehr Ibuprofen, sondern raten zum »monospezifischen COX-Hemmer mit analgetischer Hauptwirkung für Personen mit Bewegungsschmerzambitionen«. Will jemand etwas gegen Halsschmerzen? Wir reichen nicht etwa Lutschtabletten, sondern »lokal wirksame Schleimhautinteraktionsobjekte mit Wohlfühlkomponente«.

Und wenn’s zum Lieferengpass kommt (also stündlich mehrmals), sagen wir bald alle: »Therapieplanoptimierung durch alternative Wirkstoffstrategie bei gleichzeitigem Kommunikationsbedarf mit der Arztperson«. Insgesamt wird die Beratung zum »interaktiven Kommunikationsareal mit multiprofessionellem Erwartungsmanagement«. Manchmal auch zum »pharmazeutisch betreuten Selbstgespräch«. Das kann man dann aber vielleicht auch gleich auf eine der neuen Spiel- und Aktionsflächen verlegen. Viva Colonia!

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