Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Mehr als 500 Schließungen 
-
Apotheken verschwinden in allen Bundesländern

Das Apothekensterben betraf im vergangenen Jahr alle deutschen Bundesländer in einem ähnlichen Ausmaß. Allein im flächenmäßig größten Land Bayern schlossen 106 Offizinen.
AutorKontaktLukas Brockfeld
Datum 26.01.2024  12:45 Uhr

In Deutschland gibt es immer weniger Apotheken. Die ABDA gab am Donnerstag bekannt, dass inzwischen nur noch 17.571 Offizinen zur Versorgung der Patientinnen und Patienten bereit stehen. Eine Abfrage der PZ bei allen 17 Apothekerkammern zeigt, dass das Apothekensterben ein bundesweites Phänomen ist. In allen Ländern gab es 2023 deutlich mehr Schließungen als Neueröffnungen. 

  1. Die Landesapothekerkammer Baden Württemberg meldet einen Gesamtrückgang von 88 Apotheken im Jahr 2023. Damit gab es in dem südwestdeutschen Land zum Jahreswechsel 2023/24 noch 2.211 Apotheken.
  2. In Bayern gab es im vergangenen Jahr 106 Apothekenschließungen und 5 Neueröffnungen. Die Gesamtzahl der Apotheken sank auf 2.786.
  3. Aus Berlin werden 23 Schließungen und 2 Neueröffnungen gemeldet. Damit gab es zum Jahreswechsel noch 715 Apotheken in der Hauptstadt.  
  4. Brandenburg verzeichnet 11 Schließungen und 1 Neueröffnungen. Insgesamt gibt es noch 553 Apotheken im Land. 
  5. In Bremen schlossen 5 Apotheken und es gab keine Neueröffnungen. Die Menschen im kleinsten Bundesland werden noch von 132 Apotheken versorgt. 
  6. In Hamburg gab es 8 Schließungen und 3 Neueröffnungen. Die Hansestadt hat damit noch 371 Apotheken.
  7. In Hessen gab es zum Jahreswechsel insgesamt 39 Apotheken weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Apotheken sank auf 1.350.
  8. Aus Mecklenburg -Vorpommern werden 10 Schließungen und 2 Neueröffnungen gemeldet. Damit standen zum Jahreswechsel noch 364 Apotheken zur Versorgung der Menschen bereit.
  9. In Niedersachsen gab es 47 Schließungen und 2 Neueröffnungen. Die Gesamtzahl der Apotheken sank auf 1.710. 
  10. Der Kammerbezirk Nordrhein verzeichnet 48 Schließungen und 14 Neueröffnungen. Insgesamt gibt es noch 2.009 Apotheken. 
  11. In Rheinland-Pfalz schlossen 37 Apotheken und es gab 3 Neueröffnungen. Die Gesamtzahl der Apotheken sank auf 855. 
  12. Im Saarland gab es 11 Schließungen und 1 Neueröffnungen. Insgesamt versorgen noch 263 Apotheken die Menschen im kleinsten Flächenland. 
  13. Aus Sachsen-Anhalt werden 10 Schließungen und 2 Neueröffnungen gemeldet. Damit gab es zum Jahreswechsel noch 560 Apotheken. 
  14. Sachsen verzeichnet 19 Schließungen und 2 Neueröffnungen. Der Freistaat verfügt damit noch über 907 Apotheken. 
  15. In Schleswig-Holstein gab es 23 Schließungen und 2 Neueröffnungen. Im nördlichsten Bundesland versorgen noch 582 Apotheken die Menschen. 
  16. In Thüringen schlossen 12 Apotheken und es gab keine Neueröffnungen. Die Gesamtzahl der Apotheken im Freistaat sinkt damit auf 495. 
  17. Aus Westfalen-Lippe werden 53 Schließungen und 4 Neueröffnungen gemeldet. Insgesamt gibt es noch 1.711 Apotheken im Kammerbezirk. 

Appell an die Politik 

Wie die PZ bereits am Donnerstag berichtete, fordert die ABDA die Bundesregierung zum Handeln auf: »Wir haben in den vergangenen Monaten mehrfach deutschlandweit protestiert und auf die wirtschaftlichen Missstände im Apothekensystem hingewiesen«, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. »Doch statt die Apotheken finanziell zu stabilisieren, hat das Bundesgesundheitsministerium gefährliche Pläne vorgelegt, die in einer weiteren wirtschaftlichen Schwächung des Systems und in einer Zwei-Klassen-Versorgung resultieren würden.«

Mehr von Avoxa