Apotheken stärken! Jetzt! |
Sven Siebenand |
28.09.2023 09:45 Uhr |
Volle Zustimmung: Die Delegierten des Deutschen Apothekertages verabschiedeten eine Resolution als Antwort auf die Pläne des Bundesgesundheitsministers, die er gestern in Düsseldorf vorgetragen hat. / Foto: PZ/Alois Müller
Die Resolution hat folgenden Wortlaut: »Apotheken stärken! Jetzt! – Zur Stabilisierung der Arzneimittelversorgung – Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat der Apothekerschaft seine Pläne zur Sicherung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung auf dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf vorgestellt.
Der Minister ist auf einem gefährlichen Irrweg. Die Apothekerinnen und Apotheker erteilen diesen zerstörerischen Plänen eine klare Absage. Die Apothekerschaft wird nicht zulassen, dass die Arzneimittelversorgung ihrer Patientinnen und Patienten durch fehlgeleitete und nicht zu Ende gedachte Ideen zum Spielball des Ministers und dadurch dramatisch gefährdet wird.
Die Menschen brauchen keine Medikamenten-Abgabestellen ohne persönlichen Kontakt zur Apothekerin oder zum Apotheker. Sie brauchen keine Scheinapotheken ohne Rezepturen und Notdienste. Vielmehr brauchen sie ein gesundes, flächendeckendes Netz an Apotheken vor Ort. Dort stellen Apothekerinnen und Apotheker als niedrigschwellig zu erreichende und unabhängige Experten eine qualitativ hochwertige Arzneimittelberatung sicher.
Wir fordern statt einer Aushöhlung und eines Rückbaus des heilberuflich getragenen Apothekennetzes, das bestehende und funktionierende System der ambulanten Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort im Sinne einer resilienten und überall gleichwertigen Versorgung aller Menschen zu stabilisieren.
Dafür stehen die Apotheken in Deutschland. Apotheken stärken. Jetzt!«
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening freute sich über die Zustimmung der Delegierten und dieses wichtige Zeichen, dass vom Deutschen Apothekertag ausgeht.
Unterdessen hat Lauterbach auf dem Deutschen Pflegetag nachgelegt: In seiner Eröffnungsrede bedankte er sich laut Teilnehmern bei den Pflegekräften, dass die Bezahlung nicht an vorderster Stelle stehe – und verwies in diesem Zusammenhang auf den Apothekertag. Vor Steuern würde ein typischer Apotheker 166.000 Euro verdienen pro Jahr. „Das sind Beträge, an die Sie bei weitem nicht herankommen“, sagte Lauterbach an die Teilnehmer. Es sei eine Frage, ob Pflegekräfte nicht eigentlich mehr Recht hätten, nach mehr Geld zu rufen als vielleicht Apotheker, „deren Anliegen ich aber auch wahrnehme“.