Apotheken mit leichtem Umsatzwachstum |
Lukas Brockfeld |
26.02.2024 15:30 Uhr |
Der deutsche Pharmamarkt konnte im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum verzeichnen. / Foto: IMAGO/Political-Moments
Laut dem Marktbericht verbuchte der deutsche Apothekenmarkt im Jahr 2023 ein Umsatzwachstum von knapp 2 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden 1,7 Milliarden Packungen im Wert von 47,5 Milliarden Euro an die Patientinnen und Patienten abgegeben. Das sind 4 Prozent weniger als im Jahr 2022. Trotz des Umsatzwachstums klagen jedoch zahlreiche Offizinen über Verluste. Nach einer Schätzung der Treuhand Hannover war im ersten Halbjahr 2023 jede dritte Apotheke betriebswirtschaftlich gefährdet, etwa zehn Prozent der Apotheken schrieben rote Zahlen.
Im für Apotheken bedeutendsten Marktsegment der rezeptpflichtigen Arzneimittel gab es gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzzuwachs von 2,6 Prozent. Demnach wurden 791 Millionen Packungen mit Rx-Medikamenten im Wert von insgesamt 41,4 Mrd. Euro abgegeben. Bei den rezeptfreien Medikamenten wurde 2023 ein Umsatzrückgang von 2,3 Prozent verzeichnet. Insgesamt wurden 903 Millionen Packungen rezeptfreier Arzneimittel im Wert von 6,2 Milliarden Euro abgegeben.
Bei den Verordnungen auf Privatrezepten sowie Empfehlungen auf grünen Rezepten war 2023 ein deutliches Umsatzplus von 10 beziehungsweise 14 Prozent festzustellen. Gemessen an der Menge der Verschreibungen verzeichneten grüne Rezepte und Privatrezepte ein Wachstum von 8,6 Prozent beziehungsweise 5,3 Prozent. Bei den Rezepten zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gab es einen Rückgang von 2,2 Prozent.
Der Umsatz mit Arzneimitteln im gesamten Pharmamarkt (Apotheke und Klinik) wuchs im Jahr 2023 um 5,7 Prozent. Insgesamt wurden 100 Milliarden Zähleinheiten (Kapseln, Hübe, Portionsbeutel et cetera) im Wert von fast 60 Milliarden Euro an Patientinnen und Patienten abgegeben. 86 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen auf die Apotheken, 14 Prozent auf die Kliniken. Von den 100 Milliarden Zähleinheiten wurden 92 Prozent in den Offizinen und 8 Prozent in den Krankenhäusern abgegeben.
Auch bei den Arzneimittelabgaben zulasten der GKV gab es 2023 ein leichtes Umsatz- und Absatzwachstum. Abzüglich der Abschläge von Herstellern und Apotheken beliefen sie sich auf 52 Milliarden Euro – 3,4 Prozent mehr als im Jahr 2022. Die Einsparungen der GKV durch Herstellerzwangsabschläge und Rabatte aus Erstattungsbeträgen beziffern sich im Jahr 2023 auf knappe 10 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 32 Prozent.