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Appell an Lauterbach

Apotheken in Katastrophenschutz einbeziehen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will das Gesundheitswesen krisenfest machen. Keine Rede ist dabei bislang von der Rolle der dezentralen Arzneimittelversorgung durch Apotheken. Zwei im Katastrophenschutz tätige Apotheker kritisieren das.
AutorKontaktCornelia Dölger
Datum 06.03.2024  16:00 Uhr

In einem Offenen Brief an den Minister begrüßen die Apotheker Thomas Wellenhofer und Ralf Schabik dessen Ankündigung, das Gesundheitswesen besser gegen Krisen und Konflikte wappnen zu wollen. Schließlich habe sich gezeigt, dass das System an vielen Stellen anfällig ist.

Dass in den Plänen die dezentrale Arzneimittelversorgung nicht aufgegriffen werde, sei allerdings nicht zu verstehen, betonen die beiden Inhaber, die sich seit Langem im Katastrophenschutz engagieren. Das Netz der öffentlichen Apotheken sei für die flächendeckende Versorgung, auch im Katastrophen- und Krisenfall, »von vitaler Bedeutung«, schreiben Schabik und Wellenhofer.

Ihre Erfahrung habe gezeigt, dass gerade die Vor-Ort-Versorgung mit Herstellungskompetenz durch Apotheken »eine der bedeutenden Fähigkeiten zur Bewältigung von Krisen, Epidemien und Katastrophen« darstelle. Dies möge Lauterbach bei seinen Plänen berücksichtigen.

Gesetz soll bis Sommer vorliegen

Lauterbach hatte unlängst gegenüber der »Neuen Osnabrücker Zeitung« angekündigt, das Gesundheitswesen besser für Krisen und militärische Konflikte ausrüsten zu wollen. Deutschland müsse sich nicht nur für künftige Pandemien, sondern »auch für große Katastrophen und eventuelle militärische Konflikte besser aufstellen«, sagte der SPD-Politiker.

Im Krisenfall müsse jeder Arzt, jedes Krankenhaus, jedes Gesundheitsamt wissen, was zu tun sei. »Wir brauchen klare Zuständigkeiten – etwa für die Verteilung einer hohen Zahl an Verletzten auf die Kliniken in Deutschland.« Auch die Meldewege und die Möglichkeiten von Patientenverlegungen im gesamten Bundesgebiet müssten klar sein. Und die Vorschriften zur Bevorratung reichten nicht aus. Derzeit gebe es hier eine Gesetzeslücke, die Lauterbach bis zum Sommer schließen will.

Dass der Gesundheitsminister in seinen Plänen die Arzneimittelversorgung nicht thematisiere, kritisierte Schabik auch gegenüber der PZ. Gerade in Katastrophen habe sich immer wieder bewiesen, »dass vor allem die Apotheken vor Ort mit ihrer (noch vorhandenen) Flächendeckung zentraler Ankerpunkt und Säule der Sicherstellung des Gesundheitswesens sind«.

Während der Covid-19-Pandemie hätten die Apotheken dies etwa durch die Herstellung von Desinfektionsmitteln und Arzneimitteln (Fiebersäfte, Schmerzmittel), durch die Impfstofflogistik, die Organisation und den Vertrieb von Atemschutzmasken oder durch den Aufbau seriöser Testzentren bewiesen.

Geflüchteten böten die Apotheken Hilfe durch Bereitstellung kurzfristig benötigter Medikamente und Hygieneartikel. Und bei Hochwasserereignissen wie zuletzt 2021 im Ahrtal gewährleisteten die Apotheken trotz ge- oder zerstörter Infrastruktur die Versorgung der Bevölkerung.

Apotheken als Bestandteil der kritischen Infrastruktur

Folglich seien Apotheken in ihrer Summe elementarer Bestandteil der kritischen Infrastruktur, so Schabik. Um dies zu erhalten, sei die Stabilisierung der Apotheken unabdingbar, zuallererst durch ein höheres Honorar. »Geeignete Werkzeuge sind eine Erhöhung des Fixums, die Sicherstellung einer Indexierung, eine leistungsgerechte Honorierung der Notdienste und eine Betriebsstättenpauschale für Vollversorger«, so Schabik.

Weniger Bürokratie und mehr Handlungsspielraum seien ebenso notwendig, darüber hinaus verbesserte Rahmenbedingungen. 

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