Apotheken essenziell für Patientensicherheit |
Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), fordert einen Nationalen Aktionsplan Patientensicherheit. / © Aktionsbündnis Patientensicherheit
Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), appellierte gestern in einer Pressekonferenz an die Politik, dass Reformen im Gesundheitswesen endlich die Patientensicherheit ins Zentrum rücken müssten. Eine sichere Behandlung von Patientinnen und Patienten müsse den höchsten Stellenwert im deutschen Gesundheitssystem bekommen.
Seit 20 Jahren gebe es zu wenig Fortschritte beim Schutz von Patientinnen und Patienten vor vermeidbaren Schäden im Hochrisikobereich Gesundheitswesen. Eine Sicherheitskultur, die es erlaube, offen mit Fehlern umzugehen, und eine transparente Datengrundlage, um vermeidbare Fehlerhäufung zu erkennen und zu verhindern, fehle in Deutschland.
Ihre Forderung: ein Nationaler Aktionsplan Patientensicherheit. »Wir fordern die Bundesregierung und die zuständigen Ministerien auf, sich mit Nachdruck für diesen Aktionsplan einzusetzen. Nur so kann Deutschland ein Gesundheitswesen garantieren, das nicht nur gut organisiert, sondern vor allem sicher ist«, so Hecker. Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen, um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in der Gesundheitsversorgung zu fördern und auszubauen. Hierfür müsse der Globale Aktionsplan für Patientensicherheit 2021-2030 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) strukturiert finanziert und mit politischer Unterstützung bis 2030 umgesetzt werden.
Um dieses Thema noch mehr in den Vordergrund zu rücken, hat das APS eine Petition gestartet. Darin wird gefordert, dass der Aktionsplan der WHO »stringent und finanziell strukturiert« in Form eines Nationalen Aktionsplans für Patientensicherheit umgesetzt wird.
Neben der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) hat auch ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening die Petition unterzeichnet. Gesundheitsversorgung sei zum großen Teil Arzneimittelversorgung, weshalb sie den Erhalt der Vor-Ort-Apotheke als dringend notwendig erachte, erklärte sie gestern. Die Expertise bei der Arzneimitteltherapie als eine niedrigschwellige Anlaufstelle sei essenziell für die Patientensicherheit.