Apotheken erwarten keine Besserung bei Engpässen |
96 Prozent der befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber klagten über kurzfristige und unerwartete Lieferengpässe. / © IMAGO/Eibner Europa
96 Prozent der befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber gaben demnach an, dass sie es in ihren Apotheken regelmäßig mit kurzfristigen und unerwarteten Lieferengpässen zu tun haben. Und auch mit Blick auf die nähere Zukunft zeigen sie sich wenig zuversichtlich: 95 Prozent gehen davon aus, dass sich die Lage der Lieferengpässe in den nächsten Monaten nicht merklich entspannen wird. Das geht aus der Januar-Apokix-Umfrage hervor.
Zwar sank einer Mitteilung des IFH Köln zufolge die Zahl der von den Engpässen stark betroffenen Offizinen im Vergleich zum Vorjahr leicht; hier stehen 92 Prozent 97 Prozent im Vorjahr gegenüber. Auch gaben insgesamt etwas weniger Apotheken an, dass sie, etwa bei Psychopharmaka/Antidepressiva, Diabetes und Antibiotika für Kinder, die Engpässe nur schwer oder gar nicht hätten austauschen können. Leicht entspannt hat sich demnach die Lage auch bei OTC.
Allerdings sei die Belastung der Apotheken weiterhin groß: 99 Prozent der Befragten kritisierten einen deutlichen Mehraufwand in der Apotheke, zudem müsse die Unzufriedenheit der Kundschaft abgefangen werden, sagen 60 Prozent. 40 Prozent haben Probleme wegen Retaxationen im Rahmen des Medikamentenaustauschs.
Dass das Lieferengpassgesetz Abhilfe schaffen kann, glauben nur die wenigsten Befragten. Fast alle (96 Prozent) gaben an, dass die Maßnahmen in ihren Augen unzureichend seien. Auch mittel- und langfristig werde das Gesetz keine Hilfe sein, glauben viele (70 Prozent). Es bedürfe daher dringend weiterer politischer Schritte, glauben 97 Prozent.
Das ALBVVG trat am 27. Juli 2023 in Kraft und beinhaltete neben strukturellen Anpassungen bei Festbeträgen, Rabattverträgen und der Medikamentenproduktion teilweise erleichterte Abgaberegeln für Apotheken bei Nicht-Verfügbarkeit.