Apotheken als »Säulen der Gemeinschaft« |
Melanie Höhn |
16.06.2025 15:00 Uhr |
Über 11 Stunden pro Woche widmen sich europäische Apothekerinnen und Apotheker laut eines PGEU-Berichts der Bewältigung von Arzneimittelengpässen. / © FUNKE Foto Services
Thomas Byrne, irischer Staatsminister für europäische Angelegenheiten und Verteidigung, hielt auf der PGEU-Jahreskonferenz 2025 eine Rede zum Thema »Aufbau einer widerstandsfähigen Apothekenbelegschaft für die Zukunft« und betonte die zentrale Rolle europäischer Apotheker bei der Gestaltung der EU-Gesundheitspolitik. In seiner Grundsatzrede bezeichnete Minister Byrne Apothekerinnen und Apotheker sowie öffentliche Apotheken als »Säulen der Gemeinschaft«.
Medikamentenknappheit beeinträchtige weiterhin die Apothekenpraxis in allen europäischen Ländern. Ein aktueller Bericht der PGEU zeige, dass Apotheken in der gesamten EU im vergangenen Jahr durchschnittlich 11 Stunden pro Woche mit der Bewältigung von Medikamentenengpässen verbrachten. Dieser Trend sei in den letzten zehn Jahren gestiegen. Diese Zeit, die Apotheker investieren, könne sinnvoller für die pharmazeutische Versorgung von Patienten und für die Nutzung ihres klinischen Fachwissens eingesetzt werden, anstatt für die Medikamentenbeschaffung und damit verbundene Verwaltungsaufgaben, so Byrne.
Er begrüßte die Bemühungen auf nationaler und EU-Ebene, Medikamentenknappheit zu bekämpfen.
Zudem unterstrich der Minister die potenziellen Auswirkungen der bevorstehenden EU-Gesetzgebung. »Irland unterstützt das Potenzial des Critical Medicines Act (CMA). Wir sind überzeugt, dass der Vorschlag als Teil einer Gesamtlösung dazu beitragen wird, Arzneimittelengpässe und den ungleichen Zugang zu Arzneimitteln in der gesamten EU zu beheben. Die irische Regierung wird eng und zügig mit den anderen Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um das endgültige Gesetz in den kommenden Monaten zu gestalten und voranzutreiben. Wir wollen sicherstellen, dass das endgültige Gesetz allen wichtigen Interessengruppen in Irland zugutekommt.«
Die Apotheker der Europäischen Gemeinschaft begrüßten den CMA-Vorstoß der Europäischen Kommission als einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der Arzneimittelversorgungskette der EU, ergänzte PGEU-Präsidentin Clare Fitzell. »Wir fordern nachhaltige Anreize für die Arzneimittelproduktion, eine verbesserte Koordinierung der Initiativen zur Arzneimittelsicherheit, eine stärkere Überwachung der Lieferverpflichtungen, strategische Investitionen, optimierte Notfallbestände, bessere öffentliche Beschaffungspraktiken und eine rasche Umsetzung.«