Apotheken als Problemlöser für die Politik |
Daniela Hüttemann |
11.09.2025 16:20 Uhr |
Immerhin konnte die Apothekerkammer Hamburg den apothekerlichen Nacht- und Notdienst optimieren. Die Zahl der Dienste ging von 3754 im Vorjahr auf etwa 3300 berechnete Dienste zurück, dank einer »clevereren Einteilung« ohne spürbare Auswirkungen für die Patienten. Gnekow hofft, dass sich noch Synergien mit Niedersachsen und Schleswig-Holstein für die Grenzbereiche erzielen lassen; dies sei aber nicht unmittelbar in Sicht. Für die Hamburger Apotheken gibt es auf der überarbeiteten Kammerseite eine Tauschbörse und die Möglichkeit, einen aktuellen Aushang herunterzuladen.
Darüber hinaus könnten die Apotheken außerhalb der Praxisöffnungszeiten auch assistierte Telemedizin anbieten. Bei einem Problem wie einer Blasenentzündung, die aus Apothekersicht eine ärztliche Abklärung (und Verordnung) erfordert, könnte im Beratungsraum ein Arzt zugeschaltet werden. Die Kammer sei hierzu schon in Gesprächen mit der Ärzteschaft.
Auch mit den anderen Kammern wie Bremen und Berlin sei man im Austausch, wie sich organisatorisch Synergien finden lassen; sei es bei der EDV, der Qualitätssicherung oder Fort- und Weiterbildung. Zudem plädierte Gnekow dafür, bundesweit in diesen Bereichen einheitlicher zu agieren, zum Beispiel bei den Pseudo-Customer-Besuchen und der Erfassung der Punkte für das Fortbildungszertifikat.
Gnekows Fazit: »Die öffentlichen Apotheken müssen die Gesellschaft und die Politik noch mehr als bislang von ihren Leistungen überzeugen. Unsere Nähe zum Patienten ist dabei auch unser Pfund gegen die Versender.« Und mit fachlicher Kompetenz punkte man auch gegen die Drogeriemärkte. Dafür müssten die Apotheken offen für Innovationen sein und sich als Problemlöser anbieten.