Apotheken als »Pioniere der Digitalisierung« |
Laut BMG wurden bereits rund zwei Millionen E-Rezepte per Smartphone-App oder mit Papierausdruck eingelöst. Ab morgen soll es in vielen Apotheken, aber noch nicht allen per EGK funktionieren. / Foto: Getty Images/Luis Alvarez
«Das E-Rezept macht Verordnung und Abgabe von Medikamenten sicherer, schneller und einfacher», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, einen Tag vor dem Start des E-Rezepts per EGK zum 1. Juli. Am Anfang laufe die Nutzung langsam an, weil sich die Praxen daran gewöhnen müssten. «Mit dem neuen Einlöseweg über die Versichertenkarte wird das E-Rezept aber praxistauglich und Standard», so Lauterbach. Nun werde das System schnell bundesweit ausgerollt. Niedergelassene Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker seien dabei «Pioniere der Digitalisierung».
Von diesem Samstag an sollen die ersten Apotheken E-Rezepte über die neue Methode einlösen können, indem man die Krankenkassenkarte in ein Lesegerät steckt. Eine Geheimnummer (PIN) ist dafür nicht nötig. Bisher sind E-Rezepte anstelle des gewohnten rosa Formulars schon über eine Smartphone-App oder einen ausgedruckten QR-Code einzulösen.
Bis Ende Juli sollen voraussichtlich 80 Prozent der Apotheken den neuen Weg per Karte anbieten können. Das hängt auch vom Software-Anbieter der Apotheken ab. Während sich beispielsweise Pharmatechnik und CGM Lauer startbereitet erklärt hatten, wird ADG voraussichtlich erst im August soweit sein.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte kürzlich vor falschen Erwartungen gewarnt, dass ab 1. Juli schon in allen Arztpraxen E-Rezepte ausgestellt werden könnten. Die E-Rezepte werden auf einem zentralen Server (E-Rezept-Fachdienst) in der geschützten Datenautobahn des Gesundheitswesens gespeichert. Beim Einstecken der Versichertenkarte wird die Apotheke autorisiert, E-Rezepte des jeweiligen Versicherten von dort abzurufen und einzulösen.
Es würden keine E-Rezepte auf der Versichertenkarte gespeichert, bei den Karten seien daher auch keine technischen Anpassungen notwendig, versicherte das Ministerium. Die Möglichkeiten per E-Rezept-App oder Papierausdruck könnten auch weiter genutzt werden – so seien bereits mehr als zwei Millionen E-Rezepte eingelöst worden.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.