»Apotheke nicht gefunden« – AByou startet Kampagne |
Was ist, wenn keine Apotheke mehr drin ist, wo Apotheke drauf steht? Mit einer neuen Kampagne macht AByou auf die Folgen der Reformpläne aufmerksam und will politische Entscheidungsträger sensibilisieren. / © Imago/Cord
Was, wenn das Apothekensterben andauert und nach und nach so viele Betriebe schließen müssen, dass die Versorgung am Ende zusammenbricht? Auf ein solches Szenario weist AByou mit einer neuen Social-Media-Kampagne hin. Unter dem Motto »Error 404 – Apotheke Not Found« soll auf die Folgen der aktuellen Reformpläne aufmerksam gemacht werden.
Denn diese sollen laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Apotheken zwar stärken – letztlich rütteln sie aber an den Grundfesten des Systems, so die Befürchtung der Apothekerschaft. Neben der zunächst abgesagten Honoraranpassung sind vor allem die wiederbelebte Idee der PTA-Vertretungsbefugnis und zu laxe Vorgaben bei der Verhandlungslösung für die Erhöhung des Fixums die Knackpunkte.
Die Pläne könnten »zu einer weiteren Reduktion der Apotheken vor Ort führen und ein Einfallstor für Apothekenketten und Versender bieten«, warnt AByou und betont: »Die Folgen wären drastisch. Das dürfen wir nicht einfach geschehen lassen.»
Und so wendet sich die Kampagne zuvorderst an Gesundheitspolitikerinnen und -politiker, die auf die Lage in den Apotheken aufmerksam gemacht werden sollen. Dabei zähle Masse – je mehr mitmachen, desto effektiver: »Je mehr von uns sich beteiligen, desto größer der Druck auf die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger – und letztlich auch auf das Bundesgesundheitsministerium.«
Über eine Publishing-Plattform können Interessierte ihr Foto mit der offiziellen Kampagnenvorlage verknüpfen und auf den Social-Media-Kanälen verbreiten. Über den Fotos zu sehen sind Slogans wie »Gesundheit kennt keine Uhrzeit«, »Gesundheit braucht Nähe«, »Wir schaffen Sicherheit für Menschen & Karrieren« oder »Sichere Lieferketten brauchen starke Apotheken«.
Dabei können Gesundheitspolitikerinnen und -politiker aus dem eigenen Umfeld konkret markiert und damit adressiert werden. »Wir wollen, dass unsere Botschaft auf allen Plattformen sichtbar wird. Jede Stimme zählt – und jedes Posting erhöht den Druck. Teilt eure Beiträge, kommentiert gegenseitig und sorgt mit für Reichweite!«, so der Appell.
Unlängst hatte sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer bei Facebook für Apotheken stark gemacht. »Apotheken brauchen endlich faire Rahmenbedingungen. Für eine sichere Versorgung. Für unsere Städte. Für uns alle«, hatte er gepostet. Gegenüber der PZ konkretisierte er seine Forderung, die Apotheken zu stabilisieren. »Diese Message sollte endlich Gehör finden!«, heißt es von AByou, unter anderem mit möglichst vielen Likes oder Kommentaren unter dem Post.