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Fehler, Führung, Freundschaft

Apotheke als »Great Place to Work«

Klaus Schirmer hat als Apothekerleiter mit seinem Führungsstil richtig Schiffbruch erlitten. Beim kommenden PZ-Managementkongress erklärt er, wie er umdachte und es schaffte, seine Apotheke zum »Great Place to Work« zu machen.
PZ
11.12.2019  10:16 Uhr

Natürlich wollen alle zunächst das Beste: der Unternehmer will die bestmöglichen Ergebnisse erzielen, der Kunde will das bestmögliche Angebot nutzen, und der Mitarbeiter will die bestmögliche Leistung erbringen. Unklar ist dabei meist, was denn nun »das Beste« sein soll. Und so maximieren manche Mitarbeiter einer Apotheke den Beratungsaufwand, weil sie daran glauben, dass »viel reden« dasselbe sei wie »gut beraten«. Ebenso maximieren manche Unternehmer die Profite, weil sie daran glauben, dass »viel Ertrag« dasselbe sei wie »gut wirtschaften«. Und dann maximieren manche Kunden ihren persönlichen Vorteil, indem sie jedes Schnäppchen nutzen und auf geradezu erpresserisches Verhalten setzen, weil sie daran glauben, dass »niedriger Preis« dasselbe sei wie »Sparsamkeit«.

Dabei wird jedoch keine der drei betroffenen Parteien wirklich glücklich: Die Kunden haben das Gefühl, sich ständig gegen überhöhte Preise zur Wehr setzen zu müssen, die Apotheken leiden unter den dahin schmelzenden Margen und die Mitarbeiter fühlen sich nicht anerkannt, wenn ihr gut gemeinter Einsatz weder vom Kunden noch vom Chef angemessen gewürdigt wird. Genauso ging es dem österreichischen Apothekeninhaber Klaus Schirmer. Wie er heute sagt, entkam sein Betrieb nur knapp einer Katastrophe, die im Wesentlichen auf seinen Führungsstil zurückzuführen war. Reihenweise kündigten ihm seine Mitarbeiter.

In seiner Verzweiflung warb er nicht nur einen gänzlich neuen Typ Mitarbeiter in sein Team, sondern änderte auch grundlegend seine Art, diese Menschen zu führen: Aus einem »Der Chef weiß alles am besten« wurde ein kompetenzen- und vertrauensbasierter Führungsstil, in dem keine Motivierung mehr erforderlich war, weil die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in spannende Vorhaben einbringen konnten.

Weil ein stringentes und tief verankertes Prozess-Management für klare Strukturen und fehlerfreie Abläufe sorgte und damit eine Menge Energien sparte, die für die permanente Weiterentwicklung des Unternehmens zur Verfügung stand. Und weil Schirmer selbst sich im Wesentlichen auf jene Aufgaben zurückziehen konnte, die auch nur Führungskräfte ausführen können: Entscheidungen fällen, Strategien entwickeln, für die entsprechenden Finanzen und Rahmenbedingungen sorgen und diese Elemente intern zu kommunizieren. So wurde er 2017 zum besten Arbeitgeber Österreichs gewählt.

Schirmer hat seine Erfahrungen in seinem Buch »Das Husky-Prinzip« verarbeitet. In dem anschaulichen Bild des Hundeschlittens finden sich zahlreiche Analogien zum Thema Führung: Es wird die hohe intrinsische Motivation der Schlittenhunde erkennbar, die Rolle des Schlittenführers als Koordinator, als »Mädchen für alles« und doch als übergeordnete Autorität, der für die konzertierte Vorwärtsbewegung der gesamten Einheit verantwortlich ist. Das Zusammenspiel beruht auf dem gegenseitigem Verständnis, dass die Beziehung ebenfalls ein Wechselspiel von konsequenter Disziplin und liebevollem Wertschätzen darstellt, und der eine auf den anderen angewiesen ist, wenn ein gemeinsames Ziel erreicht werden soll.

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