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SPD-Politiker in Apotheke

ApoRG in der Form wohl nicht im Kabinett

Bei einem Besuch in einer Apotheke in Stendal ließ der SPD-Bundestagsabgeordneten Herbert Wollmann durchblicken, dass die Apothekenreformpläne in ihrer jetzigen Form das Bundeskabinett wohl nicht passieren werden. Auch beim Honorar machte er Hoffnung. Apothekerin Karoline Romahn wartet ab.
PZ
24.09.2024  17:22 Uhr

Wie das geplante Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) den Kabinettstisch verlässt und ob es überhaupt noch kommt, bietet derzeit viele Diskussions- und Spekulationsstoff. Klar ist für die Apotheken, dass mit ihnen eine »Apotheke light«, wie sie das ApoRG vorsieht, nicht zu machen ist. Und auch aus verschiedenen politischen Lagern kommt Gegenwind.

Auch die SPD lässt immer immer wieder Zweifel an zentralen Inhalten durchblicken. So auch Herbert Wollmann, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Stendal, der jetzt ebenda eine Apotheke besuchte. Laut einer Mitteilung des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt sagte Wollmann, dass es derzeit gute Chancen gebe, dass das Gesetz in der geplanten Form nicht ins Bundeskabinett eingebracht wird. Auch machte er Hoffnung, dass sich die Einnahmesituation der Apotheken bald verbessern werde.

Eingeladen hatte ihn die 28-jährige Apothekerin Karolin Romahn mit einer Mail, in der sie dem Sozialdemokraten schilderte, welch verheerende Folgen die Reformpläne seines Parteigenossen für die Apothekenlandschaft hätte. Wollmann fand die Nachricht demnach so eindrücklich, dass er der Einladung in die Stendaler Apotheke im Altmark Forum folgte, die Karolin Romahn seit Anfang des Jahres führt. 

Enthusiasmus schnell verflogen 

Eigentlich sei sie bei der Übernahme des Filialbetriebs von ihrer Mutter enthusiastisch gewesen, zitiert der Verband die Apothekerin. Das habe sich schnell geändert, nachdem die Reformpläne bekannt wurden, die »Apotheken ohne Apotheker« vorsehen. Romahn kritisierte die Pläne scharf und fügte hinzu, dass ihr Verbund zehn Notdienste pro Monat leiste. »Wenn ich diese dann allein übernehme, brauche ich nicht lange auf einen Burn-out zu warten«, sagte sie mit Blick auf die Pläne, die PTA-Vertretung sowie nur noch stundenweise Anwesenheit von Approbierten vorsehen. Leistungen die BtM-Abgabe, Rezeptur oder eben Notdienste müssen demnach von weniger Approbierten gestemmt werden.

Romahn betonte gegenüber dem Politiker, dass sie Wertschätzung gegenüber ihrem Beruf vermisse. Dieses Manko zeige sich auch in der seit Jahren feststeckenden Honorarhöhe. »Wir brauchen endlich mehr Geld, um auch unsere Beschäftigten ordentlich zu entlohnen. Da hilft uns keine Apotheke light, wie es der Minister plant. Im ersten Schritt hilft nur eine Erhöhung unseres Fixums. Ansonsten gehen wir bald insolvent.«

Thomas Rößler, stellvertretender Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt, unterstützte die Apothekerin und zeigte auf, dass die wirtschaftlichen Probleme aller Apotheken massiv zunehmen. »Jede dritte Einrichtung ist derzeit von der Insolvenz bedroht. Darum muss es endlich auch für Apotheken eine Anpassung an die Inflation geben«, gab er dem Abgeordneten mit auf den Weg.

Nun gelte es abzuwarten, so Romahn nach dem Besuch. »Wir müssen nun auf Konkretes warten. Ansonsten werde ich ihn wieder zum Gespräch einladen, falls sich nicht zügig etwas zum Positiven verändert. Ich kämpfe ja nicht nur für mich und meine Beschäftigten, sondern hauptsächlich um eine gute Patientenversorgung. Diese sehe ich nämlich massiv gefährdet.«

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