Apo Jet wird eingestellt |
Alexander Müller |
17.04.2024 15:00 Uhr |
Das ARZ Darmstadt hat die eigene Vorbestell-App »Apo Jet« vollständig eingestellt. / Foto: Screenshot PZ
Mit Apo Jet hatte das ARZ Darmstadt den Apotheken bereits vor Jahren eine Vorbestell-App bereitgestellt. Die Kundinnen und Kunden mussten zunächst eine Stamm-Apotheke auswählen. Das war allerdings nur über das Scannen eines QR-Codes in der Apotheke möglich. Einmal ausgewählt, konnten Patienten ihr abfotografiertes Rezept senden oder per Sprachnachricht eine Bestellung an die Apotheke schicken.
Die App sollte den Kunden so dabei helfen, alle Medikamente auf einmal zu bekommen und Zeit und Wege zu sparen. Laut ARZ-Geschäftsführer Carlos Thees haben etwa 300 Apotheken den Service genutzt. Mit der flächendeckenden Einführung des E-Rezepts dürfte solchen Vorbestell-Apps perspektivisch eine größere Bedeutung zukommen
Das ARZ Darmstadt geht aber einen anderen Weg: »Wir fokussieren uns auf die eine Branchenlösung für alle Apotheken vor Ort und haben unsere eigene App ›Apo Jet‹ vollständig eingestellt. Aus unserer Perspektive die beste Option für CardLink«, so Thees. Das ARZ Darmstadt werde sich auf die Anbindung von Apoguide an das eigene Warenwirtschaftssystem Cida konzentrieren, das rund 500 Apotheken nutzen. Mit der Aufgabe von Apo Jet will sich das ARZ mehr auf die Backend-Funktionen fokussieren, erklärt Thees.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hatte als Hauptgesellschafter der Gematik am 14. März im Alleingang die Spezifikation für das Card-Link-Verfahrens durchgesetzt. Die Versicherten benötigen nur noch ein NFC-fähiges Smartphone und eine NFC-fähige elektronische Gesundheitskarte (EGK) zum Einlösen von E-Rezepten. Bereits am 10. April – und damit früher als erwartet – erteilte die Gematik die erste Zulassung für die Anwendung von Doc Morris. Der Versender hat angekündigt, seine neue E-Rezept-Funktion zeitnah bundesweit auszurollen.
Es wird erwartet, dass auch Konkurrent Shop Apotheke bald die Zulassung der Gematik erhält. Die Versender waren aufgrund der eigenen Vorarbeit für die Spezifikation in einer guten Startposition und können den neuen Weg der Rezepteinlösung damit zuerst anbieten.
Auch Apotheken vor Ort können Card Link nutzen, müssen dafür aber entweder eine eigene App programmieren lassen oder sich einer Plattform anschließen. Die Gedisa, ein gemeinsames Unternehmen von 16 Landesapothekerverbänden, will eine branchenweite Lösung für die Apotheken schaffen. Dazu arbeitet die Gedisa mit der Plattform Ihre-Apotheken.de zusammen, weitere Partner können aber beitreten. Im zweiten Quartal soll die Lösung stehen. Auch weitere Anbieter wie Gesund.de peilen an, eine Lösung für die Apotheken bereitzustellen.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.