AOK-Versicherte sollen ab 2025 neue GesundheitsID erhalten |
Mit ihrer digitalen Identität können Versicherte auf digitale Angebote wie das E-Rezept zugreifen. / Foto: picture alliance/dpa
Seit diesem Jahr müssen die Krankenkassen ihren Versicherten eine digitale Identität anbieten, wobei die Nutzung freiwillig ist. Das sieht das Digitale Versorgungs- und Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) vor. Im Februar 2023 hatte die Gematik dazu die technischen Spezifikationen veröffentlicht. Digitale Identitäten ermöglichen es Versicherten, sich über ihr Smartphone in Apps wie das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte (EPA) einzuloggen.
Im September vergangenen Jahres erteilte die Gematik die Zulassung für die erste GesundheitsID, die T-Systems für Versicherte der Barmer entwickelt hatte. Barmer-Versicherte können die GesundheitsID seit Anfang 2024 verwenden.
Nun hat auch die AOK die Telekom-Tochter mit der Umsetzung neuer GesundheitsID für ihre Versicherten beauftragt. Die von T-Systems in Zusammenarbeit mit dem ID-Wallet-Anbieter Verimi entwickelte GesundheitsID soll im Frühjahr 2025 verfügbar sein, kündigten AOK und Deutsche Telekom heute in einer gemeinsamen Pressemitteilung an. Der Vertrag zwischen AOK und T-Systems habe eine Laufzeit von vier Jahren und könne um weitere vier Jahre verlängert werden. Die bereits verfügbaren digitalen Identitäten der AOK, die seit Januar 2024 beim Login für die EPA der Kasse im Einsatz sind, sollen demnach Anfang 2025 in den umfassenden Zugangs-Service für alle digitalen Angebote der AOK überführt werden, hieß es.
»Die technische Lösung von T-Systems gewährleistet ein hohes Schutzniveau und erfüllt die strengen Sicherheitsvorgaben der Digitalagentur Gematik«, betonte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Die Versicherten könnten sich darauf verlassen, dass ihre sensiblen Gesundheits- und Sozialdaten bestmöglich geschützt seien. Auf der anderen Seite werde der Zugriff auf die digitalen Dienste der AOK per Smartphone künftig sehr viel komfortabler, so Reimann.
Laut Ferri Abolhassan, T-Systems-CEO und Vorstandsmitglied der Deutsche Telekom AG, sind sichere digitale Identitäten »der Schlüssel für digitale Lösungen im Gesundheitswesen«. E-Rezept und Patientenakte seien dafür erste gute Beispiele. Die Technologie bestätige, dass jemand wirklich die Person sei, für die er sich bei der Anmeldung ausgebe, sagte Abolhassan.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.