Angst der Menschen vor schweren Krankheiten nimmt zu |
Krebs, Demenz, Schlaganfall, Unfälle und Herzinfarkt sind die Top Fünf der am meisten gefürchteten Krankheiten. / © Getty Images/urbazon
Die Angst der Deutschen vor schweren Krankheiten wie Krebs, Demenz oder Schlaganfall ist auf den höchsten Wert der vergangenen 15 Jahren gestiegen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit, die die Krankenkasse regelmäßig seit 2010 durchführt. Darin gaben 73 Prozent der Befragten an, am meisten Angst vor einem bösartigen Tumor zu haben. Im Vorjahr waren es 65 Prozent. Von 45 auf 55 Prozent stieg die Zahl derjenigen, die sich am stärksten vor Demenz oder Alzheimer fürchten.
52 Prozent und damit 11 Prozentpunkte mehr als vergangenes Jahr haben Angst vor einem Schlaganfall. Es folgt die Angst vor Unfällen mit schweren Verletzungen (50 Prozent) und Herzinfarkt (42 Prozent). Corona hingegen spielt im Krankheitsbewusstsein der Deutschen nur noch eine untergeordnete Rolle. Nur 10 Prozent der Befragten haben noch Angst davor – zum Beginn der Pandemie 2020 waren es noch 37 Prozent.
Bei jungen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren ist demnach die Angst vor psychischen Erkrankungen wieder deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte von ihnen fürchten eine Depression oder einen Burn-out. Konfrontiert mit anhaltendem Erfolgsdruck in Schule, Uni oder Beruf, einer zunehmenden Vergleichskultur in den sozialen Medien und der ständigen Präsenz von Krisen und Kriegen, seien gerade junge Erwachsene einem hohen Druck ausgesetzt, so DAK-Vorstandschef Andreas Storm. »Doch nach wie vor sind psychische Erkrankungen ein Tabuthema. Wir müssen die Ängste ernst nehmen und die Stärkung der psychischen Gesundheit auf die Tagesordnung setzen.«
Im Durchschnitt spüren 36 Prozent der Deutschen Ängste vor psychischen Erkrankungen. Bei der 14- bis 29-Jährigen sind es 54 Prozent, 9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Am seltensten tritt diese Angst bei Über-60-Jährigen mit 19 Prozent auf.
Ein Großteil der Deutschen fühlt sich der Befragung zufolge gesund (87 Prozent) und bewertet seinen Gesundheitszustand als gut (56 Prozent) oder sehr gut (31 Prozent). 62 Prozent der Befragten nahmen Angebote zur Krebsfrüherkennung wahr, 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.