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Diabetes

Angriff auf die Nieren

Die chronische Nierenerkrankung ist eine häufige Folgeerkrankung bei Typ-2-Diabetikern. Die Behandlung basiert auf einer optimalen Blutzucker- und Blutdruck-Einstellung. Zudem ist seit 2022 der Aldosteron-Antagonist Finerenon verfügbar, der das Fortschreiten der Nierenerkrankung verhindert.
Christina Hohmann-Jeddi
09.04.2025  11:00 Uhr

Wie sich Diabetes auf die Niere auswirkt, berichtete Peggy Boje, Krankenhausapothekerin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) beim Fortbildungswochenende der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt am 29. März in Wernigerode. Etwa 30 bis 40 Prozent der Menschen mit Diabetes entwickeln im Verlauf ihres Lebens eine diabetische Nephropathie, also eine Nierenerkrankung aufgrund des Diabetes. Diese ist die häufigste Ursache für eine Niereninsuffizienz und eine Dialysepflichtigkeit.

Die Erkrankung verläuft lange unbemerkt, weil die Niere auf den erhöhten Zuckerspiegel mit einer verstärkten Rückresorption von Ionen aus dem Primärharn reagiert und als Kompensationsmechanismus die Filtrationsleistung erhöht. Die Erkrankung schreitet aber voran und führt über weitere Schädigungen der Nephrone zu einer Störung der Filtrationsleistung, die an einer vermehrten Ausscheidung von Albumin (Mikroalbuminurie) zu erkennen ist. Letztlich kann, wenn nicht gegengesteuert wird, eine chronische Nierenerkrankung mit massiver Ausscheidung von Albumin und starker Blutdruckerhöhung (bemerkbar durch Kopfschmerzen und Schwindel) entstehen. »Wenn wir die Nierenfunktion erhalten wollen, müssen wir den Blutdruck gut einstellen«, betonte Boje.

Auch der Blutzucker müsse besonders gut eingestellt werden, doch trotz leitliniengerechter Therapie liefen die entzündlichen und fibrotischen Prozesse in der Niere weiter. Seit 2022 ist der Wirkstoff Finerenon (Kerendia®) für chronische Nierenerkrankung bei Diabetikern zugelassen, der als Nieren- und Herzschutz zusätzlich zu ACE-Inhibitoren oder Sartanen gegeben wird. Finerenon ist ein selektiver Antagonist des Mineralocorticoid-Rezeptors (MR), der durch Aldosteron und Cortisol aktiviert wird. Durch die Bindung an den MR wird letztlich die Expression inflammatorischer und profibrotischer Botenstoffe gesenkt. Dies soll renale und kardiovaskuläre Ereignisse verhindern, was große klinische Studien wie die Phase-III-Studie FIDELIO-DKD belegen konnten.

In der Studie an mehr als 5600 Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetesals konnte Finereron verglichen mit Placebo signifikant das Risiko für eine Progression der Nierenerkrankung und die Entwicklung von kardiovaskulären Schäden senken. Finerenon werde auch in kardiologische Leitlinien zur Prävention der Herzinsuffizienz bei Diabetikern mit chronischer Nierenerkrankung empfohlen, berichtete Boje.

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