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Assistierte Reproduktion

Angeborene Herzfehler bei Babys häufiger

Mithilfe von Reproduktionstechnologien gezeugte Kinder haben eine erhöhte Rate an angeborenen Herzfehlern als spontan gezeugte. Das zeigt eine groß angelegte skandinavische Untersuchung. Das höchste Risiko besteht bei Mehrlingen.
AutorChristina Hohmann-Jeddi
Datum 02.10.2024  11:00 Uhr

Kinder, die mithilfe einer assistierten Reproduktionstechnologie (ART) gezeugt wurden, haben im Vergleich zu spontan gezeugten Kindern ein um 36 Prozent erhöhtes Risiko für angeborene Herzfehler. Das berichtet ein Team um Nona Sargisian von der Universität Göteborg im »European Heart Journal«.

Die Forschenden werteten die Daten von allen Lebendgeborenen in Dänemark (1994 bis 2014), Finnland (1990 bis 2014), Norwegen (1984 bis 2015) und Schweden (1987 bis 2015) aus – insgesamt 7,75 Millionen Kinder. Von diesen waren 171.735 Kinder nach ART gezeugt worden. Angeborene Herzfehler wurden bei 3159 Kindern, die nach ART geboren wurden (1,84 Prozent), und bei 86.824 Kindern, die nach Spontankonzeption geboren wurden (1,15 Prozent), festgestellt.

Unabhängig von der Empfängnismethode war das Risiko bei Mehrlingen am höchsten; es betrug 2,47 Prozent versus 1,62 Prozent bei Einlingsgeburten. Schwere kongenitale Herzdefekte traten bei 0,35 Prozent der durch ART gezeugten Kinder und bei 0,26 Prozent der spontan gezeugten Kinder auf. Das Risiko war zwischen intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) und In-​Vitro-Fertilisation (IVF) sowie zwischen gefrorenem und frischem Embryotransfer ähnlich, berichten die Forschenden. Die absoluten Risiken seien jedoch gering und hingen teilweise mit den Mehrlingsschwangerschaften zusammen, die bei ART häufiger vorkommen.

Laut Professor Dr. Michael von Wolff, Leiter der Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin des Universitätsspitals Bern in der Schweiz, bestätigten die Daten das bereits zuvor in Studien gezeigte erhöhte Risiko für kardiale Fehlbildungen nach ART. So habe ein systematischer Review eine Risikoerhöhung um 45 Prozent gezeigt.

»Die erhöhte Prävalenz ist eindeutig. Allerdings ist die Risikoerhöhung in absoluten Zahlen gering«, sagt von Wolff. Die Ursachen seien unklar. Möglicherweise könnten epigenetischen Modifikationen bei der ART-Therapie, insbesondere der Fertilisierung in vitro und der Embryokultur, eine Rolle spielen. Auch das erhöhte Risiko bei Zwillingen sei nicht wirklich erklärbar. Von Wolffs Fazit: »Die Risiken sind gering, aber gegeben. Deswegen sollte eine ART-Therapie nur nach Ausschöpfung konservativer Therapien durchgeführt werden.«

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