Ampel-Abgeordnete kritisieren Apothekenreform |
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Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Heidenblut, Mitglied im Gesundheitsausschuss, war zu Besuch beim Saarländischen Apothekerverein und der Apothekerkammer des Saarlandes. Nach deren Angaben hat der Gesundheitspolitiker erklärt, dass für ihn eine Apotheke ohne ständige Anwesenheit eines Apothekers oder einer Apothekerin nicht darstellbar sei.
Auch in Sachen Honorar äußerte Heidenblut eine klare Meinung: »Eine reine Honorar-Umverteilung ist nicht ausreichend, um sowohl das Leistungsspektrum der Apotheke aufrecht zu erhalten als auch Löhne zu bezahlen, die der Qualifikation der Apothekenmitarbeiter entsprechen.«
An dem Gespräch am 21. Juni nahmen nach Angaben der Veranstalter auch die saarländischen SPD-Bundes- beziehungsweise Landtagsabgeordneten Josephine Ortleb und Kira Braun teil. »Sehr konstruktiv, aber auch sehr emotional« war der Austausch nach Kammerangaben.
Unterstützung gibt es auch aus den Reihen des Koalitionspartners FDP. MdB Frank Schäffler äußerte in einem Schreiben an den Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) vom 20. Juni seinen Unmut über den Referentenentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Apotheken-Reformgesetz (ApoRG).
Schäffler: »Eine ›Apotheke light‹, wie sie sich der Bundesminister für Gesundheit vorstellt, wird es mit der FDP-Bundestagsfraktion nicht geben. Gerade vor dem Bild der Freien Berufe kann es nicht sein, dass Apotheker schlichtweg ersetzt werden und Apotheken zu reinen Abgabestellen verkommen.« Die Freien Berufe seien »ein Garant für unsere Soziale Marktwirtschaft. Sie sind Mittelstand im besten Sinne des Wortes«, so Schäffler
Auch der FDP-Abgeordnete spricht sich dafür aus, dass im Zuge der Apothekenreform über die Vergütung der Apotheken gesprochen wird. »Eine reine Umverteilung wird bei der Apothekenvergütung nicht genügen. Dafür ist zu lange nichts passiert. Meine Fraktion ist jedenfalls durchaus bereit, sich die Vergütungssystematik der Apotheken genau anzuschauen und zu überlegen, wie wir ihnen helfen können. Dabei werden wir selbstverständlich auch über die Frage der Skonti diskutieren«, so Schäffler.