Amazon streicht Tausende Bürojobs |
Die Sparmaßnahme, die ab dem heutigen Dienstag greifen soll, betrifft offenbar ausschließlich den Verwaltungsbereich und nicht die rund 1,5 Millionen Beschäftigten in Lager und Vertrieb des Handelsriesen. / © Adobe Stock/Sundry Photography
Dass der US-Technologiekonzern Amazon vor einem der größten Stellenabbauten seiner Geschichte steht, hatten etwa das »Wall Street Journal«, die »New York Times« und die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Dort war von bis zu 30.000 Büroarbeitsplätzen die Rede, die in mehreren Wellen gestrichen werden sollen. Betroffen wären demnach fast zehn Prozent der weltweit etwa 350.000 Bürostellen. Inwiefern auch Jobs in Deutschland betroffen sind, war zunächst unklar.
Aktuell seien 14.000 Jobs in der Verwaltung betroffen, teilte das Unternehmen mit. Erklärt wird der Abbau demnach mit Änderungen in der Organisation. Die Sparmaßnahme, die ab dem heutigen Dienstag greifen soll, betrifft offenbar ausschließlich den Verwaltungsbereich und nicht die rund 1,5 Millionen Beschäftigten in Lager und Vertrieb.
Amazon wies demnach gleichzeitig darauf hin, dass parallel neue Arbeitsplätze in anderen Bereichen geschaffen würden. Die meisten betroffenen Beschäftigten sollten zudem 90 Tage Zeit bekommen, sich im Unternehmen nach anderen Positionen umzusehen.
Hintergrund sind laut Medien Kostensenkungen und eine Korrektur der Personalpolitik während der Coronapandemie, als Amazon stark expandierte. Laut Reuters ist der genaue Umfang des Abbaus noch nicht final. Der Konzern selbst äußerte sich bislang nicht offiziell.
Die Kürzungen sind offenbar Teil einer Strategie von CEO Andy Jassy, der die Bürokratie im Unternehmen abbauen und die Zahl der Führungskräfte reduzieren will. Jassy begründet den Stellenabbau zudem im verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz. KI-Agenten sollen demnach künftig Routineaufgaben übernehmen und als digitale Teammitglieder fungieren. Dadurch werde Amazon in den kommenden Jahren weniger klassische Bürokräfte benötigen.
Besonders betroffen sind laut den Medienberichten die Personalabteilung, die Geräte- und Dienstleistungssparte sowie operative Bereiche. In der HR-Abteilung könnten bis zu 15 Prozent der Stellen wegfallen. Die Führungskräfte der betroffenen Teams wurden bereits auf die bevorstehenden Gespräche mit den Mitarbeitenden vorbereitet.