Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Familiäre Demenz

Alzheimer-Antikörper enttäuschen auch bei frühzeitigem Einsatz

Die beiden rekombinanten Antikörper Gantenerumab und Solanezumab, die die Akkumulation von ß-Amyloid stoppen sollen, zeigen in einer klinischen Phase-II/III-Studie keine hinreichende Wirksamkeit bei Patienten mit einer dominant vererbten Alzheimer-Krankheit (DIAD).
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 21.06.2021  18:00 Uhr

Langlaufende Beobachtungsstudie

Zu diesem Zweck wurden insgesamt 144 Personen mit DIAD, die noch keinerlei Krankheitssymptome zeigten, entweder mit Gantenerumab, Solanezumab oder mit einem Placebo behandelt und über vier bis sieben Jahre beobachtet. Als primärer Endpunkt waren kognitive Parameter festgelegt worden. Als sekundäre Endpunkte wurden Änderungen im Spektrum von klinischen, kognitiven, bildgebenden und biochemischen Biomarkern definiert.

Jeweils 52 Patienten wurden entweder mit Gantenerumab oder mit Solanezumab behandelt; 40 Patienten erhielten ein Placebo. Keiner der beiden Antikörper zeigte einen positiven Effekt auf die kognitiven Parameter im Vergleich zu den Kontrollen. Zwar konnte bei einigen Patienten, die mit Solanezumab behandelte wurden, ein leichter positiver kognitiver Trend beobachtet werden. Allerdings ließ sich dieser Trend durch das Monitoring der nachgeschalteten Biomarker nicht bestätigen.

Beim Einsatz von Gantenerumab beobachteten die Studienautoren einen signifikanten Rückgang an Amyloid-Plaques. Auch nahm die Menge an Tau- und Phospho-Tau181-Protein im Liquor ab. Amyloid-bezogene Anomalien wie Ödeme, die sich durch bildgebende Verfahren darstellen lassen, wurden bei 19,2 Prozent in der Gantenerumab-Gruppe, 2,5 Prozent in der Placebo-Gruppe und null Prozent in der Solanezumab-Gruppe detektiert. Diese Daten sind allerdings wegen der kleinen Patientenzahlen mit Vorsicht zu interpretieren. Denn weder Gantenerumab noch Solanezumab verlangsamten den kognitiven Verfall bei symptomatischen DIAD-Patienten.

Noch zu früh für ein abschließendes Urteil

Zwar war die Studie nicht ausgelegt, um statistisch signifikante Subgruppenunterschiede zu detektieren. Dennoch ließ sich durch explorative Analysen andeuten, dass höhere Dosen in einem früheren Krankheitsstadium sich potenziell positiv auf den Verlauf der Krankheit auswirken könnten.

Ernüchternd mussten die Studienautoren feststellen, dass keines der beiden Medikamente in der Lage war, den Krankheitsverlauf im Vergleich zu Placebo signifikant zu verlangsamen oder zu verhindern. Die Autoren weisen allerdings darauf hin, dass auch durch diese Studie eine endgültige Bewertung von Gantenerumab noch nicht möglich ist. Denn da auch die Patienten in der asymptomatischen Placebogruppe kaum kognitive Einbußen zeigten, könnten Biomarker bei den Patienten, die mit Gantenerumab behandelt wurden, andeuten, dass eine früher beginnende Behandlung DIAD-Patienten nutzen könnte.

Aus diesem Grund resümieren die Autoren der Studie, dass es weiterer verbesserter und empfindlicherer Methoden zur Messung kognitiver Parameter bei asymptomatischen Patienten bedarf, um das Potenzial von Gantenerumab wirklich einschätzen zu können. Zudem sollte in Erwägung gezogen werden, eine höhere Dosis über einen längeren Zeitraum einzusetzen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa