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Apotheker Helfen

Als Krankenhausapothekerin in Tansania

Kürzlich verbrachte Constanze Gandor, Apothekerin am Klinikum Karlsruhe, einen fünfwöchigen Projektaufenthalt in Tansania. Als ehrenamtliche Einsatzkraft von Apotheker Helfen hat sie in der Krankenhausapotheke von Wasso mitgearbeitet und Schulungen angeboten. Die Fachapothekerin für Klinische Pharmazie schildert ihre Erfahrungen.
Brigitte M. Gensthaler
16.08.2023  18:00 Uhr

PZ: Wie kamen Sie dazu, mehrere Wochen ehrenamtlich im Wasso-Hospital zu arbeiten?

Gandor: Ich bin schon immer an anderen Ländern und Sprachen interessiert und war vor vielen Jahren sechs Monate in Mittelamerika unterwegs. Als mich der Geschäftsführer von Apotheker Helfen, Dr. Andreas Wiegand, Ende letzten Jahres fragte, ob ich nach Wasso reisen möchte, habe ich nicht lange überlegt und von ganzem Herzen Ja gesagt. Vorbereitet habe ich mich mit Büchern, zum Beispiel »Where there are no pharmacists« und dem EPN-Handbook. Das war sehr hilfreich, auch für meine dortigen Schulungen.

PZ: Wie war Ihr Kontakt zu den Mitarbeitenden der Wasso-Apotheke?

Gandor: Ich wurde sehr herzlich aufgenommen. Die Apotheke wird von Apothekerin Hellen Tendeu geleitet; sie hat fünf Mitarbeiter, darunter PTA, Krankenschwestern und angelernte Kräfte. Alle waren sehr interessiert und haben mir vorbehaltslos alles gezeigt und meine Fragen beantwortet. Ich hatte zum Schluss ein richtig gutes Verhältnis zu allen, vor allem zu meiner Kollegin Hellen.

PZ: Welche Aufgaben hatten Sie konkret in der Apotheke?

Gandor: In der ersten Hälfte meines Aufenthalts war ich vor allem Beobachterin: andere Kultur, andere Sprache, andere Arbeit, andere Bedingungen. Ich wollte die Prozesse im Krankenhaus und in der Apotheke kennenlernen. Und vor allem die Mitarbeiter. Mir war es wichtig, Vertrauen aufzubauen. In der zweiten Hälfte habe ich Schulungen vorbereitet und gehalten. Vormittags war ich immer in der Apotheke. Da kamen auch Fragen und Themenwünsche vom Team.

PZ: Welche Themen waren interessant?

Gandor: Zum Beispiel Lagerhaltung und Inventur von Arzneimitteln, aber auch Sauberkeit und Exaktheit beim Auseinzeln. Ein großes Thema war die Beratung der Patienten zur Einnahme von Arzneimitteln; zudem wollte ich sensibilisieren für Nebenwirkungen und den rationalen Arzneimittelgebrauch. Sehr wichtig war für Hellen und mich, dass Antibiotika-Trockensäfte in der Apotheke zubereitet werden. Das war bislang nicht üblich. Dafür habe ich – zusätzlich zu den Schulungen – ein Poster mit Piktogrammen entwickelt. Manche Verbesserungen konnten wir gemeinsam direkt umsetzen, zum Beispiel einen Reinigungsplan und die Trockensaft-Zubereitung.

PZ: Wie konnten Sie Ihre pharmazeutischen Erfahrungen einbringen?

Gandor: Ich bin seit 35 Jahren im Krankenhaus tätig, davon elf Jahre als Krankenschwester und mehr als 20 Jahre als Apothekerin. Diese Erfahrungen konnte ich sehr gut einbringen. So soll ein MTC (Medical and Therapeutical Committee) am Krankenhaus etabliert werden, das entspricht ungefähr unserer Arzneimittelkommission. Viel Interesse besteht auch an einer Eigenherstellung in der Apotheke.

PZ: Ganz praktisch: Wo haben Sie gewohnt, wie Ihre Freizeit erbracht?

Gandor: Gewohnt habe ich auf dem Campus in einem schönen Guesthouse mit zwei lieben Haushälterinnen. Ich wurde sehr gut bekocht und Ingwertee stand immer bereit. Meine Freizeit verbrachte ich mit den Kollegen und den Frauen, die mit mir durchs Dorf und auf den Markt gingen. Ich wurde auch nach Hause eingeladen, zum Beispiel von Hellen, die in Wasso wohnt. Sie ist eine Maasai und hat mich mitgenommen in ein kleines Maasai-Dorf. Es war so eindrucksvoll, und ich bin ihr für diese Erfahrung außerordentlich dankbar.

PZ: Was hat der Projektaufenthalt für die Apotheke, was für Sie persönlich gebracht?

Gandor: Ich konnte in dieser Zeit einige Verbesserungen vornehmen und neue Ideen anstoßen. Wir konnten sehr viel voneinander lernen und man war offen für Neues. Für mich persönlich war es eine sehr intensive Lebenszeit und ich weiß: Es war nicht das letzte Mal. Jetzt lerne ich Suaheli für meinen nächsten Aufenthalt in Wasso. 

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