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Arztkleidung im Wandel

Akzeptanz variiert nach Fachgebiet und Geschlecht

Weiße Kittel gelten als bevorzugte Arztkleidung. Eine Auswertung zeigt jedoch, dass die Wirkung auf Patienten auch stark vom klinischen Kontext, medizinischen Fachgebiet und Geschlecht der Medizinerin oder des Mediziners abhängt.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 13.08.2025  13:00 Uhr

Seit Langem gelten weiße Kittel in der Medizin als Inbegriff von Professionalität und Vertrauen. Insgesamt wirken Ärztinnen und Ärzte in diesem Outfit nach wie vor kompetenter, respektvoller, kommunikativer und einfühlsamer. Einige Ausnahmen gibt es aber, wie eine Auswertung von 32 Studien aus der Zeitspanne zwischen 2015 und 2024 zeigt. Die Ergebnisse sind kürzlich im »British Medical Journal« (BMJ) erschienen. Insgesamt 17 Studien stammen aus den USA, jeweils zwei aus Japan, China und Pakistan, die übrigen wurden in Indonesien, Indien, Äthiopien, Korea, Deutschland, Malaysia, Saudi-Arabien, Singapur und der Schweiz durchgeführt.

Allerdings halten Patientinnen und Patienten Ärztinnen in weißer Kleidung häufig für Krankenschwestern oder Arzthelferinnen. Diese Fehleinschätzung tritt in verschiedenen Kulturen auf. Wie Medizinerinnen sich kleideten, habe einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung ihrer Kompetenz und Professionalität und unterstreiche die geschlechtsspezifischen Erwartungen, schreiben die Forschenden. Gleichzeitig hat die Untersuchung ergeben, dass gerade bei Medizinerinnen der weiße Kittel gegenüber einem T-Shirt bevorzugt wird.

Aus Patientensicht hängt das Faible für einen bestimmten Look auch stark vom klinischen Kontext und Fachgebiet des Mediziners oder der Medizinerin ab. In Notfällen oder bei Risikosituationen steigt die Akzeptanz für OP-Kleidung deutlich, wie die Ergebnisse zeigen. Hausärzte punkten dagegen mit legerer Kleidung und weißem Kittel. In Disziplinen wie Orthopädie, Chirurgie, Dermatologie, Augenheilkunde sowie in der Geburtshilfe und Gynäkologie herrschen klare Vorlieben für den klassischen weißen Kittel. Die Kleidung der Palliativmediziner hatte keinen Einfluss auf das Vertrauen oder die Beurteilung der ärztlichen Kompetenz.

Ärzte punkten mit Accessoires

Auffällig war laut dem Forschungsteam, dass männliche Ärzte in Anzügen in der Bewertung besser abschnitten, vor allem wenn sie zusätzlich mit Accessoires wie Uhren oder Brillen aufwarteten. Das ließ sie offenbar noch vertrauensvoller und professioneller wirken. Und männliche Chirurgen, die einen weißen Kittel über ihrer OP-Kleidung trugen, wirkten den Ergebnissen zufolge weniger positiv als diejenigen, die einen Anzug unterm Kittel oder nur OP-Kleidung beziehungsweise Anzug anhatten.

Zusätzliche Dynamik hatte die Covid-19-Pandemie in das Thema gebracht. Seitdem existiert den Ergebnissen zufolge mehr Wertschätzung für hygienische und praktische Outfits wie OP-Kleidung und Masken. Das spiegle die gestiegene Sensibilität für Infektionen wider, heißt es.

Obwohl der weiße Kittel weiterhin ein starkes Symbol ist, raten die Forschenden dazu, im medizinischen Umfeld zu flexibleren Kleidungsvorschriften, die sowohl Patientenpräferenzen als auch klinische Anforderungen berücksichtigen.

Übrigens trugen Ärzte im 19. Jahrhundert hauptsächlich schwarze Kleidung. Damals galten Arztbesuche als ernste und formelle Anlässe. Erst als die Hygiene zunehmend an Bedeutung gewann, schrieb man weißen Kitteln Sauberkeit und Professionalität zu. Und so etablierte sich das Outfit erst im 20. Jahrhundert weltweit als Standardkleidung.

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