Aktualisierter RKI-Ratgeber zu Kopfläusen |
Annette Rößler |
28.01.2025 18:00 Uhr |
Die Beine der Kopflaus sind so ausgestattet, dass sie sich damit sehr gut an einem Haar festklammern kann. Hüpfen oder größere Entfernungen zurücklegen können die Parasiten nicht. / © Imago Images/Imagebroker
Die ovalen, 0,8 mm langen, gedeckelten Eier der Kopflaus heften die weiblichen Tiere nahe der Kopfhaut an die Haare. Sie benutzen dabei einen Klebstoff, der nicht wasserlöslich ist – durch Haarewaschen sind die Eier daher nicht zu entfernen. Entwicklungsfähige Eier sind gelblich bis mittelbräunlich beziehungsweise leicht gräulich und in der Regel maximal 1 cm von der Kopfhaut entfernt. Die leeren Eihüllen (Nissen) können auch weiter außen am Haar zu finden sein; sie sind durchscheinend weißlich bis perlmuttartig gefärbt.
Ein Lebenszyklus der Kopflaus dauert etwa 17 bis 22 Tage: Aus einem entwicklungsfähigen Ei schlüpft nach sieben bis acht Tagen eine Larve, die nach neun bis elf Tagen geschlechtsreif wird. Im Laufe ihres circa vier Wochen währenden Lebens können Kopflausweibchen etwa 90 bis 140 Eier produzieren.
Als optimale Therapie empfiehlt das RKI eine Kombination aus chemischen und physikalischen Verfahren, also wiederholte Behandlungen mit geeigneten, Kopfläuse abtötenden Mitteln und wiederholtes Auskämmen. Eine Empfehlung für ein bestimmtes Arzneimittel oder Medizinprodukt spricht das RKI nicht aus, sondern merkt lediglich an, dass es »mehrere wirksame Kopflausmittel auf dem Markt« gebe. Bei Verwendung von Pyrethroid-basierten Mitteln, etwa mit dem Wirkstoff Permethrin, sei aber eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Überprüfung des Behandlungserfolgs geboten, da sogenannte kdr-Mutationen, die mit einer herabgesetzten Empfindlichkeit von Kopfläusen gegen Pyrethroide einhergehen, auch in Deutschland nachgewiesen worden seien.
Das vom RKI empfohlene Behandlungsschema:
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Personen mit multipler Überempfindlichkeit gegen chemische Substanzen (MCS-Syndrom) oder Chrysanthemenallergie empfiehlt das RKI, die Anwendung chemischer Mittel zu unterlassen und lediglich wiederholt nass auszukämmen. Bei fehlender Erfahrung sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, insbesondere wenn Kleinkinder betroffen sind.
Anwendungsfehler, die den Therapieerfolg gefährden, sind: