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E-Rezept-Probleme

AKNR: Therapiesicherheit nur in Apotheken

Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich vom E-Rezept überfordert. Über diesen Eindruck berichtet die Apothekerkammer Nordrhein ein gutes Vierteljahr nach der verpflichtenden Einführung und wirbt fürs EGK-Verfahren.
PZ
25.03.2024  09:54 Uhr

»Wir beobachten, dass viele Menschen damit überfordert sind«, so Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, in einer Mitteilung der Kammer. »Auf Papier konnte man direkt sehen, was verordnet wurde – sich Notizen oder ein Foto von dem Rezept machen.« Jetzt wüssten viele Patienten gar nicht, was verordnet wurde, »obwohl in der Theorie, mit der App, alles wunderbar funktioniert«.

Der einfachste und beste Weg sei nach wie vor das Verfahren, bei dem die elektronische Gesundheitskarte (EGK) in der Apotheke eingesteckt werde, ergänzt Kathrin Luboldt, Vizepräsidentin der Kammer. In der Apotheke erhielten die Patienten die beste Beratung rund um verordnete Arzneimittel und Selbstmedikation. Laut einer aktuellen IQVIA-Umfrage im Auftrag der ABDA dominiert das im vergangenen Sommer etablierte so genannte EGK-Verfahren in Apotheken.

Für Unmut sorgte unlängst der Alleingang des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), als es gegen den Willen aller anderen Gematik-Gesellschafter das so genannte Card-Link-Verfahren durchboxte, mit dem Versicherten ihr NFC-fähiges Smartphone wie einen Kartenleser benutzen und E-Rezepte aus der Distanz einlösen können. Die finalen Spezifikationen hat die Gematik inzwischen veröffentlicht. Die ABDA ist gegen das Verfahren und warnt vor Risiken etwa durch sicherheitsrelevante technische Probleme

Was alles schiefläuft

Warum es in der E-Rezept-Praxis nach wie vor hakt, listet die Kammer auf. Nicht nur sei die Gematik-App alles andere als kundenfreundlich, auch dass die Server ständig abstürzten, sei »ein absolutes Armutszeugnis und gefährdet die Versorgung der Menschen«, so Hoffmann. Über die anhaltenden technischen Probleme verschiedener Dienstleister hat die PZ berichtet.

Zudem komme es vor, dass falsche Präparatenamen in der Apothekensoftware angezeigt werden. Hier gelte es, durch Achtsamkeit in der Apotheke Fehlmedikationen zu vermeiden, betonte Kathrin Luboldt, Vizepräsidentin der Kammer.

Knackpunkt ist demnach zudem die so genannte Stapelsignatur, mit der Ärztinnen und Ärzte die E-Rezepte gebündelt signieren – was zu Verzögerungen bei der Belieferung führen kann, weil in solchen Fällen die E-Rezepte verspätet in den Apotheken ankommen.

»Dass Praxis-Teams und Ärzte das nicht wissen, ist absolut inakzeptabel«, so Kammerpräsident Hoffmann. Gematik, Kassen und das Bundesgesundheitsministerium hätten einen Feldversuch mit einer Technik gestartet, die noch in den Kinderschuhen stecke. Es werde den Beteiligten, vor allem Ärzten und Apothekern, überlassen, die Fehler im System und bei der Bedienung zu finden. Leidtragende seien die Patientinnen und Patienten, und die Heilberufler würden schlimmstenfalls als inkompetent wahrgenommen – »obwohl für diese Missstände andere verantwortlich sind. Und die sitzen fast alle in Berlin«.

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