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»Schlicht zu wenig«
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Ärzteverband unzufrieden mit Honorarerhöhung

Kassen und Ärzte haben sich gestern auf eine Honorarerhöhung ab 2026 geeinigt. Dem Virchowbund sind plus 2,8 Prozent  nicht genug, denn die Kosten seien stärker gestiegen. Am Ende seien die Patienten die Leidtragenden.
AutorKontaktPZ
Datum 18.09.2025  14:30 Uhr

Ärzte bekommen mehr Geld, das gaben der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gestern bekannt. In den jährlichen Finanzierungsverhandlungen wurde demnach eine Erhöhung des Orientierungswertes (OW) um 2,8 Prozent ab 2026 beschlossen.

KBV-Chef Andreas Gassen bezeichnete das Ergebnis als Kompromiss, der unter schwierigen Bedingungen ausgehandelt worden sei. Die Zusammenarbeit in der Selbstverwaltung funktioniere – auch in Zeiten leerer Kassen.

Der Virchowbund ist mit dem Ausgang der Verhandlungen nicht zufrieden. 2,8 Prozent mehr Budget für die Patientenversorgung durch Haus- und Facharztpraxen sei »schlicht zu wenig«, heißt es in einer Mitteilung.  »Die notwendigen anstehenden Reformen werden dadurch noch schwieriger. Die Zahl der freien Arzttermine wird weiter zurückgehen«, so der Virchowbund-Vorsitzende Dirk Heinrich.

Denn die Kosten für die Praxen seien starkt gestiegen und würden die geplante Erhöhung übersteigen (5,79 Prozent gegenüber 1 Prozent). Hinzu komme die Anhebung der Tariflöhne für Medizinische Fachangestellte (6 Prozent) und die hohen Inflationsraten der letzten Jahre. Anfang August habe der Virchowbund daher  errechnet, dass mindestens 7 Prozent zusätzlich nötig wären.

Mehr ambulante Versorgung nur mit mehr Geld

Mit einer unzureichenden Budgeterhöhung sänken die Umsätze der Praxen weiter, am Ende drohten weniger Arzttermine, so der Verband. »Denn die Praxen müssen ihre Kosten im Blick behalten. Das bedeutet, dass weniger neues Personal eingestellt, weniger in Infrastruktur investiert werden kann und dass ein Übererfüllen des gesetzlichen Versorgungsauftrages sich schlicht nicht rechnet«, so Heinrich.

Es sei aber politischer Wille, mehr ambulante Behandlungen durchzuführen als stationäre. »Das kann aber nur funktionieren, wenn man die Praxen als kritische Infrastruktur für diese Aufgabe stärkt«, so Heinrich. Die Politik stecke Milliarden in den Krankenhaussektor »ohne klaren Transformationsplan«, für die Praxen sei aber kein Geld da. Am Ende seien die Patientinnen und Patienten die Leidtragenden.

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