Ärzte wollen 7 Prozent mehr Geld |
Auch die Ärzte sehen sich mit steigenden Kosten konfrontiert. / © Shutterstock/Ground Picture
Im Vorfeld der Finanzierungsverhandlungen zwischen Krankenkassen und Praxisärzten fordert der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands (Virchowbund) in einer Mitteilung mindestens 7 Prozent mehr Geld für die ambulante Versorgung.
Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen nach Aussage des Ärzteverbandes, dass die Kosten der Praxen weit stärker steigen als die Einnahmen. Demnach erhöhten sich die Aufwendungen für Arztpraxen um 5,79 Prozent, die Einnahmen jedoch nur um 1 Prozent. Dazu komme, dass bei den Aufwendungen noch gar nicht alle Kosten berücksichtigt seien, die ein Praxisinhaber stemmen müsse. Die Gehälter der Medizinischen Fachangestellten seien zuletzt um 6 Prozent gestiegen; die Oberarztgehälter, Referenz für den kalkulatorischen Arztlohn, stiegen laut dem Virchowbund durch die Tarifabschlüsse in den Kliniken um 6 Prozent. Weitere Tariferhöhungen seien bereits beschlossen.
Die Inflationsrate betrug zuletzt 2,2 (2024) beziehungsweise 5,9 Prozent (2023). »Hausarzt- und Facharztpraxen zählen zur kritischen Infrastruktur. Wer auch 2040 noch niedergelassene Ärzte haben möchte, muss für die Praxen eine nachhaltige Finanzierung bereitstellen. Fehlt diese, wird die Versorgung für alle deutlich schlechter«, so Dirk Heinrich, der Bundesvorsitzende des Virchowbundes.
Die rund 100.000 Haus- und Facharztpraxen sind laut Heinrich nicht die Kostentreiber im Gesundheitswesen. Für einen Bruchteil der Mittel, die in den stationären Sektor fließen, schulterten die Praxisärztinnen und -ärzte den Großteil der Behandlungsfälle. »An der ambulanten Versorgung zu sparen, wäre daher der falsche Ansatz«, erklärt der Vorsitzende des Virchowbundes.