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Ärzte und Apotheker starten Lieferengpass-Kooperation

Während die Kassenärzte auf Bundesebene weiterhin kein Verständnis für die Forderungen der Apotheker haben, starten Hausärzte und Apotheker in Nordrhein eine neue Zusammenarbeit. Um das Lieferengpass-Management zu verbessern, wurde eine Kommunikationshilfe für Apotheken und Praxen erarbeitet.
Benjamin Rohrer
16.03.2023  16:15 Uhr

Die Versorgungslage in den Apotheken wird wegen zunehmender Arzneimittel-Lieferengpässe nicht besser. Die Apothekerschaft drängt derzeit gegenüber der Politik darauf, mehr Austauschfreiheiten zu bekommen, um Patienten bei nicht-verfügbaren Rabattarzneimitteln auch ohne bürokratische Abläufe schnell zu versorgen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Deutsche Hausärzteverband wollen die Freiheiten für Apotheker aber beschränkt bis gar nicht behalten: Beide plädieren dafür, dass die Apotheken nur in Ausnahmefällen von den Rabattverträgen abweichen dürfen und verlangen eine Abstimmung vor jedem Austausch.

Im Verbandsgebiet Nordrhein läuft die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apotheken aber augenscheinlich besser. Der Apothekerverband Nordrhein und der Hausärzteverband der Region haben am heutigen Donnerstag eine Zusammenarbeit im Bereich Lieferengpässe bekanntgegeben. Angesichts einer »praxisfernen Bundesgesundheitspolitik« erklären Hausärzte-Chef Oliver Funken und Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein: »Trotz der immer dramatischer werdenden Lieferengpässe bei Medikamenten ist es durch großen Einsatz Apotheken und Arztpraxen bis heute gelungen, Arzneimitteltherapien für Patienten sicherzustellen. Da die Situation aber die Arbeit des medizinischen und pharmazeutischen Personals immer mehr erschwert hat, ergreifen beide Verbände angesichts des hohen bürokratischen und zeitlichen Mehraufwandes der weiterhin anhaltenden Lieferengpässe zahlreicher Arzneimittel selbst die Initiative. Gemeinsam wurde eine Kommunikationshilfe zur Unterstützung des Informationsaustauschs zu Lieferengpässen zwischen Apotheken und Hausarztpraxen entwickelt, die den Apothekern und Hausärzten in Nordrhein zur freiwilligen Nutzung bereitgestellt wird«, so Funken und Preis weiter.

Kommunikationshilfe für alle Verbandsmitglieder

Auf der Kommunikationshilfe, die die Verbände als PDF-Datei am heutigen Dienstag ihren Mitgliedern zugesendet haben, können die Arztpraxen und Apotheken kurz und bündig bestehende Versorgungsprobleme kommunizieren. Apotheken können beispielsweise eintragen, welche Arzneimittel derzeit nicht lieferbar sind und welche Alternativen es gibt, damit die Praxen schon vor der Verordnung wissen, welche Präparate zur Versorgung bereitstehen. Die Apotheken können auch eintragen, welche Medikamente wieder verfügbar sind. Hier können Sie das Formular als PDF herunterladen.

Auf dem kommenden 20. Hausärztetag wollen Funken und Preis ihre Zusammenarbeit weiter diskutieren. Beide erklären in der Mitteilung: »Das Spektrum der Aufgaben, die Komplexität der Erkrankungen, die steigende Patientenzahl und die Nachwuchsprobleme nicht nur in Hausarztpraxen und Apotheken sind Herausforderungen, die wir nur in guter Teamarbeit und in Zusammenarbeit mit allen Partnern im Gesundheitswesen bewältigen können. Ziel ist auch, in Zukunft gemeinsam eine ambulante Gesundheitsversorgung mit hoher Qualität für Bürger und Patienten sicherzustellen, auch wenn das aufgrund der Rahmenbedingungen immer schwieriger wird.« Genau dazu diene der kollegiale Austausch auf dem 20. Nordrheinischen Hausärztetag mit Arztpraxen, Apotheken, der ambulanter Pflege und den Medizinischen Fachangestellten. Dort würden Ideen erarbeitet, Schwachstellen analysiert, Good-Practice-Beispiele vorgestellt und gemeinsame Zielvereinbarungen besprochen.

Forderung: Politik soll Ärzten und Apothekern helfen

Unabhängig von den aktuellen Gesprächen fordern die Heilberufler die Politik zum Handeln auf: »Wir fordern die Bundesregierung auf, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um Ärzten und Apothekern angesichts der weiter andauernden dramatischen Situation bei den Lieferengpässen von Arzneimitteln eine schnelle, sichere Patientenversorgung ohne bürokratische Hürden zu ermöglichen.«

Auch in Thüringen arbeiten Ärzte und Apotheker zusammen

Nicht nur in Nordrhein haben die Ärzte Verständnis für die Forderungen der Apothekerschaft nach mehr Austauschfreiheiten. Auch in Thüringen hat sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV) zuletzt an die Seite der dortigen Apothekerkammer und des Apothekerverbands gestellt. Gemeinsam erklärten die heilberuflichen Organisationen gegenüber Landes- und Bundespolitikern, dass die in der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung enthaltenen Abgaberegeln für alle Arzneimittel verstetigt werden sollen.

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