Ärzte legen an 23 Unikliniken die Arbeit nieder |
Auch die Uniklinik Düsseldorf wird am Montag bestreikt. / Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer
Wegen eines Ärzte-Warnstreiks müssen sich Patientinnen und Patienten am Montag in mehreren Bundesländern auf längere Wartezeiten einstellen. Die Gewerkschaft Marburger Bund hat Ärztinnen und Ärzte an 23 Unikliniken aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Betroffen sind unter anderem die Unikliniken Heidelberg, Jena, Köln, Düsseldorf und Greifswald. Bei Kundgebungen wollen die Streikenden auf ihre Forderungen aufmerksam machen.
Mit den bundesweiten Warnstreiks will der Marburger Bund nach dem Scheitern der mittlerweile vierten Verhandlungsrunde den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Ärzte fordern 12,5 Prozent mehr Gehalt sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und an Feiertagen. Schicht- und Wechselschichtarbeit soll begrenzt werden. Trotz des Arbeitskampfes soll in den Kliniken eine Notversorgung erhalten bleiben.
In mehreren Bundesländern sind außerdem Demonstrationen angekündigt. In Nordrhein-Westfalen wollen Ärztinnen und Ärzte der sechs Universitätskliniken am Montag vor das Finanzministerium ziehen, um für höhere Gehälter und Nachtzuschläge zu demonstrieren. Um fünf vor zwölf ist eine Kundgebung geplant.
Die Ärzte wollten laut einer Mitteilung auch ein direktes Gespräch mit NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU). Da der Minister aber im Landtag sei, würden die Forderungen an einen Abteilungsleiter im Finanzministerium übergeben, hieß es. In den sechs NRW-Uni-Kliniken Köln, Düsseldorf, Aachen, Bonn, Essen und Münster arbeiten zusammen rund 6000 Ärzte, wie ein Sprecher des Marburger Bundes NRW sagte.
Auch in anderen Bundesländern sind Proteste geplant. In München werden beispielsweise mehrere Tausend Menschen ab 11:30 Uhr zu einem Protestmarsch vom Maxmonument zum Marienplatz erwartet, wo die zentrale Kundgebung stattfindet. Auch in Göttingen soll am Mittag ein Demonstrationszug mit etwa 1000 Teilnehmenden durch die Stadt ziehen.