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49 Millionen Euro

Ärzte erhalten Extra-Honorar für Kinderbehandlungen

Kassenärzte mehrerer Fachrichtungen erhalten für die Behandlung von Atemwegsinfektionen bei Kindern eine kurzfristige, rückwirkende Finanzspritze. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband haben ein Honorar-Plus von rund 50 Millionen Euro vereinbart.
Benjamin Rohrer
24.01.2023  07:00 Uhr

Die Erkältungswelle hat in den vergangenen Monaten zu einer sehr angespannten Versorgungslage in Arztpraxen und Apotheken geführt. Während die Apotheken immer größere Probleme damit haben, ihren Patienten – insbesondere Kindern – die verordneten Arzneimittel zur Verfügung zu stellen, klagen gerade Kinder- und Jugendärzte über überfüllte Wartezimmer. Kurz vor Weihnachten hatte sich Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) daher an die KBV und den GKV-Spitzenverband gewandt und die beiden Verhandlungsparteien darum gebeten, das Honorar für Kinder- und Jugendmediziner kurzfristig aufzustocken. Lauterbach hatte sogar mehrfach angekündigt, das Honorar der Pädiater aus der Budgetvergütung der Kassenärzte zu nehmen. Damit dürften die Mediziner ihre Leistungen unbegrenzt und ohne Regressrisiko vollumfänglich abrechnen.

»Kurzfristige finanzielle Unterstützung«

Am gestrigen Montagabend vermeldete die KBV dann Vollzug: Man habe mit dem GKV-Spitzenverband vereinbart, dass die Kassenärzte »eine kurzfristige finanzielle Unterstützung« erhalten. Demnach erhalten die Mediziner zwei Quartale lang für jedes Kind mit Atemwegserkrankungen einen Zuschlag. Dieses Extra-Honorar gilt laut KBV nicht nur für Kinder- und Jugendärzte, sondern auch für Hausärzte, HNO-Ärzte, Pneumologen sowie Fachärzte für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen. Sie erhalten für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr im vierten Quartal 2022 (also rückwirkend) und im ersten Quartal 2023 jeweils einen Zuschlag zur Versicherten- und Grundpauschale von etwa 7,50 Euro (65 Punkte). Voraussetzung ist, dass das Kind wegen einer Atemwegserkrankung in der Praxis behandelt wurde. Die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV) sei dazu um 49 Millionen Euro aufgestockt worden, teilte die KBV mit.

Ärzte nicht zufrieden

Zufrieden sind die Kassenärzte mit dieser Verhandlungslösung aber noch nicht. Die KBV fordert nun die Entbudgetierung der Honorare aller Arztgruppen. »Die vom Minister zugesagte extrabudgetäre Vergütung muss jetzt kommen«, forderte KBV-Chef Andreas Gassen. Die Aufhebung der Budgets sei längst überfällig – und zwar für alle Arztgruppen. Denn die Versorgungsprobleme wie jetzt in der Kinderheilkunde würden früher oder später auch in anderen Bereichen spürbar, wenn das System weiter kaputtgespart werde, heißt es in der KBV-Mitteilung.

Insbesondere die HNO-Ärzte, die mit der nun gefundenen Lösung auch Recht auf die Extra-Honorare haben, hatten mit ihrer Protesthaltung zuletzt für viel Ärger im Gesundheitswesen gesorgt. Der Verband der HNO-Ärzte hatte angekündigt, dass man seine Mitglieder dazu aufrufen werde, bestimmte ambulante Kinder-Operationen nicht mehr durchzuführen, bis genau diese Operationen besser vergütet werden. Sowohl der GKV-Spitzenverband als auch Minister Lauterbach hatten empört reagiert. Am gestrigen Montag teilte der Verband mit, dass sich laut einer Online-Umfrage rund 85 Prozent der etwa 1500 Mitglieder an der Protestaktion beteiligen.

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