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KBV-Umfrage

Ärzte bewerten E-Rezept-Start eher positiv

Bis auf kleinere Probleme klappt das Ausstellen von E-Rezepten in den Arztpraxen relativ reibungslos, dauert aber bisher noch zu lange – so das Ergebnis einer Online-Befragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Anne Orth
15.02.2024  17:50 Uhr

Seit 1. Januar sind Ärztinnen und Ärzte verpflichtet, verschreibungspflichtige Arzneimittel elektronisch zu verordnen. Nach Auswertung der Ergebnisse einer Online-Befragung von Praxen zieht die KBV ein eher positives Fazit des E-Rezept-Starts. Das elektronische Rezept sei in den Arztpraxen angekommen, hieß es heute in einer Pressemitteilung. »Dennoch bestehen vielerorts noch technische Schwierigkeiten, die schnellstens gelöst werden müssen«, sagte KBV-Vorstandsmitglied Sibylle Steiner.

Erst gestern Vormittag meldete die Gematik eine zentrale Störung der Telematik-Infrastruktur (TI) und beim E-Rezept. Sie führte dazu, dass die Praxen wieder Muster-16-Rezepte ausstellen mussten. Kurz nach 12 Uhr konnte die Gematik Entwarnung melden, die Störung war behoben.

Die Online-Befragung der Praxen fand vor dem gestrigen Ausfall statt, nach KBV-Angaben beteiligten sich in der ersten Februarwoche mehr als 5300 Ärztinnen und Ärzte. Demnach nutzen 92 Prozent aller Ärztinnen und Ärzte das E-Rezept. Mehr als 60 Prozent berichten, dass das Ausstellen von E-Rezepten bis auf kleinere Probleme funktioniert. Befragt, welche Vorteile das elektronische Verordnen habe, gaben die Kassenärztinnen und -ärzte beispielsweise an, dass weniger Patienten für die Rezeptabholung in die Praxis kommen müssten. Zudem sei  es einfacher möglich, nachträglich, etwa bei Lieferschwierigkeiten, eine Verordnung zu ändern.

»Dennoch läuft vieles noch nicht perfekt. Und der Aufwand ist teilweise zu hoch«, fasst KBV-Vorstand Steiner die Ergebnisse der Befragung zusammen. Die Ärgernisse reichten demnach von technischen Problemen beim Ausstellen und Einlösen der Rezepte in den Apotheken bis dahin, dass immer noch Papierrezepte beispielsweise für Heimbewohner ausgestellt werden müssten. Auch kritisierten etliche Praxisinhaber, dass die Krankenkassen ihre Versicherten nicht informiert hätten.

Lieferengpässe erschweren Abläufe

Probleme gab es nach Auskunft der Befragten auch beim Einlösen der E-Rezepte in den Apotheken. So berichtete laut KBV über die Hälfte der Befragten von Fällen, in denen Patientinnen und Patienten von der Apotheke zurück in die Praxis geschickt werden, weil das E-Rezept dort nicht eingelöst werden kann und ein rosa Papierrezept gefordert wird. Auch bei Lieferschwierigkeiten sei der Prozess zwischen Apotheke und Arztpraxis mitunter schwierig. Die Apotheke müsse dann das E-Rezept wieder freigeben, damit der Patient es in einer anderen Apotheke einlösen könne. Dies passiere häufig nicht, sodass die Praxis das Medikament doppelt verordnen müsse, berichten laut KBV Ärztinnen und Ärzte.

Auch das Übermitteln der Verordnung an den E-Rezept-Server laufe laut der Befragung häufig nicht fehlerfrei. Ein Drittel der Befragten habe demnach bereits erlebt, dass es nicht möglich war, E-Rezepte an den Server zu senden. Zudem verzögere sich mitunter die Bereitstellung auf dem Server, obwohl das E-Rezept signiert und versendet wurde.

Die schlechte Umsetzung des E-Rezepts in einigen Praxisverwaltungssystemen sowie häufige Abstürze von Anwendungen und Softwareprogrammen machen Praxen zusätzlich zu schaffen – auch das ergab die KBV-Umfrage. Hoher Beratungsaufwand entstehe den Auskünften der Umfrageteilnehmer nach zudem dadurch, dass Patientinnen und Patienten bislang kaum von den Krankenkassen auf das E-Rezept vorbereitet worden seien.

Kritisch sehen Ärztinnen und Ärzte laut der Befragung auch, dass es für das Ausstellen von E-Rezepten für Pflegeheimbewohner bislang noch keine volldigitale Lösung gibt. Praxen drucken den E-Rezept-Token häufig aus. Den Aufwand hierfür bezeichnen die befragten Praxen als sehr hoch. »Hier muss es endlich eine praktikable Lösung geben. Für viele Praxen könnte ein funktionierendes, rein digitales E-Rezept in der Heimversorgung eine große Verbesserung sein«, mahnte Steiner.

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