Adrenalin-Nasenspray im Handel |
Sven Siebenand |
26.06.2025 12:00 Uhr |
Bei Menschen mit Insektengift-Allergie kann zum Beispiel ein Wespenstich zur Anaphylaxie führen. / © Adobe Stock/Dagmar Gärtner
Bekannt sind bisher die Adrenalin (Epinephrin)-haltigen Injektionspens für die intramuskuläre Gabe. Zum Beispiel für Patienten mit Angst vor Spritzen könnte das neue Nasenspray Eurneffy aber eine Alternative sein. Zudem steht zu vermuten, dass Helfer im Notfall weniger Hemmungen haben, ein Nasenspray zu applizieren als eine Injektion zu verabreichen.
Zugelassen ist Eurneffy zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht von mindestens 30 kg. Das Mittel sollte sofort bei den ersten Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion vom Typ 1 angewendet werden. Die empfohlene Anfangsdosis ist eine einmalige nasale Gabe von 2 mg Adrenalin. Falls sich die Symptome nach zehn Minuten nicht bessern oder falls sie erneut auftreten, ist eine zweite Dosis in dasselbe Nasenloch zu geben. Da Eurneffy ein Einzeldosisbehälter ist, ist es deshalb sinnvoll, dass Patienten immer auch ein zweites Spray mit sich führen. Grundsätzlich sollten die Patienten angewiesen werden, unverzüglich medizinische Notfallhilfe in Anspruch zu nehmen, um die anaphylaktische Episode engmaschig überwachen zu lassen.
Der Fachinformation ist zu entnehmen, dass das Medikament auch bei Patienten mit Rhinitis/Nasenverstopfung getestet ist. Zudem finden sich in der Fachinformation wichtige Hinweise zur Anwendung des Sprays: Nach Abziehen der Folie wird das Spray mit dem Daumen am unteren Ende des Kolbens und jeweils einem Finger auf beiden Seiten des Sprühkopfes festgehalten. Wichtig: Es dürfen keine Test- oder Vorabsprühstöße abgegeben werden, da wie beschrieben immer nur eine Dosis enthalten ist. Die Spitze des Sprays wird in ein Nasenloch eingeführt, bis die Finger die Nase berühren. Der Sprühkopf ist in der Nase gerade zu halten und soll nicht zur inneren oder äußeren Nasenwand geneigt werden. Der Kolben wird dann kräftig nach oben gedrückt, bis er einrastet und einen Sprühstoß abgibt.
Sehr häufig beobachtete Nebenwirkungen waren Nasenbeschwerden, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Zerfahrenheit. Das Mittel darf nicht in Augen oder Mund gesprüht werden.