| Cornelia Dölger |
| 19.12.2023 11:55 Uhr |
Diese von der TGL geplanten Nullrunde lasse den Kammerbezirk Nordrhein »immer stärker hinter den anderen beiden Tarifgebieten herhinken«, hieß es weiter. Daher verwundere es nicht, dass immer mehr Arbeitgebende in Nordrhein den mit dem ADA abgeschlossenen Tarifvertrag anwenden würden. Neben Nordrhein hat Sachsen eigene Regelungen; dort gilt seit Januar 2023 ein eigener Tarifvertrag.
Gründe für die daraus resultierenden »massiven Unterschiede« bei den Gehältern ließen sich nicht finden, so Kratt weiter. Schließlich sei Nordrhein »wirklich nicht das Armenhaus Deutschlands«. Nach den Ankündigungen aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) scheine die TGL-Führung aber »in blinde Panik verfallen zu sein«.
Dass der TGL überdies nicht auf weitere Ideen der Adexa eingegangen sei, die den Angestellten zugute kämen und gleichzeitig die Arbeitgeberseite weniger belasteten – etwa Inflationsausgleichsprämie, Reduzierung der Wochenarbeitszeit, Erhöhung des Urlaubsanspruchs –, wertete die Apothekengewerkschaft als einen »Schlag ins Gesicht für alle Angestellten und für den Berufsnachwuchs in Nordrhein«. Man werde im Januar eine Befragung der Mitglieder in Nordrhein zu weiteren Maßnahmen durchführen.
Laut Adexa läuft der bestehende Tarifvertrag weiter, falls es nach Ablauf der Frist zum Jahresende keinen neuen Vertrag gibt. Die Tarifverhandlungen waren bereits Thema bei der TGL-Jahreshauptversammlung am 25. Oktober in Düsseldorf. Sebastian Berges, 2. Vorsitzender der TGL Nordrhein, hatte damals für eine moderate und »angemessene« Vergütung plädiert. Die übertariflichen Anteile sollten besser flächendeckend eingebaut werden. Generell müsse «mehr Geld ins System«.