Adexa ruft zur Protest-Teilnahme auf |
Melanie Höhn |
09.06.2023 12:30 Uhr |
Den Apothekenangestellten kommt laut Adexa eine wichtige Rolle zu: Patientinnen und Patienten im Vorfeld über die Gründe der Apothekenschließung zu informieren. / Foto: Imago Images/Waldmüller
Mit dem bundesweiten Protesttag am 14. Juni unter dem Motto »Gesundheit statt Mangel« soll ein Zeichen gesetzt werden gegen Personalnot, steigende Kosten und Bürokratie in den Apotheken. Gefordert wird mehr Wertschätzung, eine bessere Honorierung und mehr Handlungsspielräume.
Auch die Gewerkschaft der Apothekenangestellten Adexa ruft ihre Mitglieder auf, sich an dem Protest zu beteiligen. Damit soll »auf den radikalen Aderlass im Apothekenbereich aufmerksam gemacht werden«, informiert die Adexa in einer Pressemitteilung. Täglich schließe mindestens eine Apotheke und die Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten werde von Tag zu Tag schlechter. »Wer glaubt, dass Apotheken ›Goldgruben‹ sind, der irrt. Die Vergütung für die Leistungen der Apotheken durch die Krankenversicherungen ist seit vielen Jahren eingefroren und wurde zuletzt ab April 2023 sogar noch gesenkt«, so die Adexa weiter.
Die massiven Lieferengpässe zum Beispiel bei Kinderarzneimitteln und Antibiotika hätten bereits viel Aufmerksamkeit für die schwierige Situation in den Apotheken erzeugt, sagte Adexa-Bundesvorstand Andreas May. »Unterstützung für die Forderungen der Apotheken ist aus dem Bundesrat, also den Ländern, gekommen. Eine möglichst hohe Beteilung am Apotheken-Protesttag soll dazu beitragen, diese Forderungen noch einmal mit Nachdruck gegenüber der Bundespolitik deutlich zu machen«, so May weiter. Auf der Kundgebung der Apothekenteams am 14. Juni in Berlin will er die Forderungen der Apothekengewerkschaft mit einem Redebeitrag unterstreichen.
Derzeit betrage das tarifliche Einstiegsgehalt von Pharmazeutisch-technischen Angestellten (PTA) bei einer 40-Stunden-Woche 2.419 Euro brutto. Bei den PTA handele es sich um die größte Berufsgruppe in den Apothekenteams. Angestellte Apothekerinnen und Apotheker steigen mit 3.895 Euro Tarifgehalt brutto ein. Ein Vergleich mit den Gehältern in der Pflege, wie ihn Minister Lauterbach gezogen habe, sei »sowohl unsinnig als auch demotivierend für alle Apothekenangestellten«, kritisierte May.