AByou-Nachwuchs soll für Apothekerberuf kämpfen |
Melanie Höhn |
19.05.2023 14:30 Uhr |
Die ABDA-Nachwuchsinitiative »AByou« hat sich während der Expopharm Mitte September formiert. / Foto: Alois Mueller
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Die Interessen und Impulse jüngerer Apothekerinnen und Apotheker in die ABDA tragen und die »Apotheke von morgen« aktiv mitgestalten – das sind die Hauptziele der ABDA-Nachwuchsinitiative »AByou«, die sich während der Expopharm Mitte September formiert hat. Die Mitglieder sind alle unter 45 Jahre alt und zumeist als Apothekerin oder als Apotheker tätig.
Nun soll das Engagement der Initiative konkreter werden: Am Mittwochabend lud das AByou-Gründungsteam, bestehend aus Björn Schittenhelm, Franziska Scharpf, Marc Kriesten, Otto Quintus Russe und Ina Lucas, zu einem Online-Meeting ein, um über die gemeinsam mit der ABDA geplante Kampagne »Gegen Zukunftsklau« zu informieren. Auch ABDA-Kommunikationschef Benjamin Rohrer nahm teil und klärte vor mehr als 60 Zuhörerinnen und Zuhörern über die geplanten Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten auf.
Das Grundkonzept: 15 junge Apothekerinnen und Apotheker sollen schon bald sehr eng mit der ABDA zusammenarbeiten und die Gesichter einer Kampagne werden, bei der es darum geht, die zentralen Botschaften der Apotheken an die Öffentlichkeit zu bringen. Zudem soll die Gruppe als Ideengeber fungieren sowie in den sozialen Medien aktiv werden. Das Ziel ist, dass sie ihre Standpunkte auf allen Kanälen verbreiten und auch bei öffentlichen Pressekonferenzen mitmischen. Weiterhin sind Kampagnenshootings geplant sowie die strategische Entwicklung von sogenannten »Claims«, also aussagekräftigen Botschaften, die dann vor allem online ausgespielt werden sollen.
Vor allem junge und vernetzte AByou-Köpfe werden für die Kampagne gesucht, die aktiv die zentralen Messages in Richtung Politik und Bevölkerung transportieren. So die Theorie. »Ihr müsst diese Gleichung mit Leben füllen«, sagte Rohrer am Mittwoch. »Ich hoffe, dass das der Startpunkt für eine langfristige Zusammenarbeit ist.« ABYou-Gründungsmitglied Kriesten ergänzte: »Das ist eure Chance, das Stückchen Zukunft mitzugestalten«. Schittenhelm fügte hinzu: »Wir wollen die Kampagne zum Fliegen bringen«.
Eine Zusammenarbeit der ABDA mit dem Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) sei im Kontext der Eskalationskampagne aus verschiedenen Gründen nicht zustande gekommen, wie die BPhD-Sprecherin Verena Maute auf Nachfrage der PZ mitteilte. Zum einen fehle bisher die Positionierung der Studierenden zum Fixhonorar in der öffentlichen Apotheke – durch die Verbandsstruktur sei der BPhD jedoch daran gebunden, Meinungsäußerungen zu neuen Positionen durch die Delegiertenversammlung abstimmen zu lassen. »Da dies bisher nicht geschehen ist, sehen wir uns aktuell nicht in der Lage, hierzu eine Äußerung zu treffen«, so Maute.
Zudem konnte sich der BPhD nicht ausreichend in der Kampagne wiederfinden. Trotz gewünschter Zusammenarbeit sei der Verband nicht in die Erstellung der Kampagne einbezogen worden; auf konstruktives Feedback von Vertreterinnen und Vertretern des BPhD bei einem Treffen mit der ABDA und der AByou sei nicht eingegangen worden, schilderte Maute.
Auch die Rhetorik der ABDA im Rahmen der Kampagne »Gegen Zukunftsklau« sehe der BPhD teilweise kritisch. »In unseren Augen darf außenwirksame Kommunikation nicht das Ziel haben, politischen Akteurinnen und Akteuren vor den Kopf zu stoßen«, sagte Maute und ergänzte: »Vielmehr sollten wir uns gemeinsam mit der Politik auf den Weg machen, um den Nöten der Apotheke vor Ort zu begegnen und somit wegweisende und nachhaltige Lösungen zu erzielen.«