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Wirtschaftliche Risiken

Abnehmspritzen schmälern Umsätze anderer Hersteller

Neuartige Medikamente zum Abnehmen können herkömmliche Therapieverfahren überflüssig machen. In der Folge drohen etablierten Unternehmen wirtschaftliche Einbußen, warnt die Unternehmensberatung Kearney und beruft sich auf Studiendaten.
Anne Orth
11.07.2024  07:00 Uhr

Der Hype um Abnehmspritzen wie Wegovy® ist ungebrochen. Die globale Unternehmensberatung Kearney geht davon aus, dass GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) wie Semaglutid herkömmlichen Therapieverfahren den Rang ablaufen und damit für viele Pharmaunternehmen zum Problem werden könnten. Laut einer Pressemitteilung schätzt Kearney das durchschnittliche Umsatzrisiko für Unternehmen im Gesundheitsbereich von 21 bis 23 Prozent bis zum Jahr 2033.

Als Beispiel führt die Unternehmensberatung die Auswirkung der GLP-1-RA auf den Dialysemarkt auf. So sei die Aktie von Fresenius Medical Care, weltweit führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen, zeitweise um fast ein Viertel abgesackt, nachdem Novo Nordisk im Oktober 2023 positive Nachrichten zu einer Studie mit Semaglutid bei Nierenerkrankungen bekannt gegeben hatte. »Auf Grundlage diverser Primärdaten und Dialysenutzungsraten bei Patientinnen und Patienten mit Nierenversagen im Endstadium haben wir einen Rückgang der Dialysenutzung um 12 Prozent bis 2033 geschätzt«, erklärte Florian Leschinsky, Partner und Managing Director bei Kearney.

Mögliche Bedrohung für den Insulinmarkt

Das Beratungsunternehmen erwartet, dass GLP-1-RA auch den Insulinmarkt stark bedrohen könnten – zum einen durch ihre direkte positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel, zum anderen durch ihren Einfluss auf Patientinnen und Patienten ohne Diabetes, die andernfalls einen Typ-2-Diabetes entwickelt hätten. Die Gesamtnachfrage nach Insulin bei Typ-2-Diabetes werde um 5 Prozent sinken, schätzt Leschinsky und beruft sich ebenfalls auf Studiendaten.

Eine ähnliche Situation könnte sich aufgrund der positiven Wirkung von GLP-1-RA bei Herzerkrankungen auch am Markt für Herzmedikamente ergeben, schätzt Kearny. Außerdem deuteten erste Daten darauf hin, dass sich die Zahl der Kniegelenkersatzoperationen bei Patientinnen und Patienten, die GLP-1-RA erhalten, aufgrund der Gewichtsabnahme halbiert. So könne mit einem stetigen Rückgang an Operationen gerechnet werden, der sich bei Kniegelenkersatz noch deutlicher als bei Hüftgelenkersatz auswirken wird.

Die Unternehmensberatung rechnet damit, dass die Aktien der Hersteller noch weiter steigen werden. Boehringer Ingelheim und Roche könnten bald dazu gehören – beide arbeiten daran, einen GLP-1-RA in Tablettenform auf den Markt zu bringen, so die Beraterfirma.

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